Spielerei

1.9.2019 – 5.1.2020 | Aargauer Kunsthaus

Von jeher faszinieren den Menschen Masken, die zu jenen Kulturgegenständen gehören, die eine lange Geschichte haben. Stammesriten, Totenmasken, die es seit der Antike gibt, Masken zu Fasnacht oder Karneval: Die Bandbreite der Maske ist weit gefächert und sorgt für Kontroverse. Denn mit der Verhüllung des Gesichts entgeht man dem, erkannt zu werden.

In der Filmbranche, im Theater oder in der Mode ist ein Arbeiten ohne Masken undenkbar. Eine lange Tradition hat die Maske in der bildenden Kunst, wie zum Beispiel in der Klassischen Moderne, oder in der generellen Vorliebe für afrikanische und ozeanische Masken. Die Schau im Aargauer Kunsthaus stellt die Frage, wie es um die Maske in der zeitgenössischen Kunst steht. Die in der Gruppenausstellung international vertretenen Künstler haben die Maske rundum beleuchtet und sie auf den heutigen Prüfstand gestellt. Betrachtet wurden dabei die inhaltliche, gesellschaftliche, politische und kulturelle Bedeutung. Für den Betrachter stellt sich in erster Linie die Frage: “Inwieweit ist eine Maske für mich relevant?“. In unserer Gesellschaft ist es unerlässlich, sich einer Maske zu bedienen. Doch was haben wir eigentlich zu verbergen? Da wäre zum einen mehr Schein als Sein. Die Verblendung, um in unserer vom Wohlstand geprägten Gesellschaft mithalten zu können. Masken müssen nicht zwingend eine Verkleidung oder Verhüllung sein. Es heißt ja nicht umsonst Pokerface. Doch wem kann man denn eigentlich noch trauen? In erster Linie wohl eher sich selbst.

Maske. In der Kunst der Gegenwart
1.9.2019 – 5.1.2020
Aargauer Kunsthaus
Aargauerplatz
CH-5001 Aarau
Tel.: +41-62-8352330
Di – So 10 – 17 Uhr, Do 10 – 20 Uhr
Eintritt: 12 CHF, erm. 5 – 7 CHF
www.aargauerkunsthaus.ch

Text: Nadja Naumann
Bild: Aargauer Kunsthaus
Erstveröffentlichung in kunst:art 69