Keine Kompromisse

bis zum 19.1.2020 | Albertina

Arnulf Rainer (* 1929) ist unzweifelhaft einer der wichtigsten Künstler Österreichs des 20. und 21. Jahrhunderts. Dabei ist und war er kein einfach zu verdauender Künstler, seine Werke sind alles andere als gefällig. Im Gegenteil: Sie provozieren und selektieren. Entweder kann man seine Bilder verstehen und ihnen etwas abgewinnen oder sie stoßen einen ab. Klare Positionen sind gefragt, der Kompromiss hat hier keinen Raum. Das hat sich im Laufe der Karriere von Arnulf Rainer kaum geändert, nur: Heute müssen selbst seine Gegner anerkennen, dass sein Werk Gewicht hat. Arnulf Rainer hat am 8. Dezember seinen 90. Geburtstag.

Die Albertina ehrt ihn zum Geburtstag mit einer Hommage. In der eigenen Sammlung sind zahlreiche Werke des Künstlers vorhanden. Gezeigt werden einzelne Schlüsselwerke, aber auch wichtige Werkgruppen. Selbstverständlich bilden Rainers Übermalungen ausgehend von der Mitte der 1950er Jahre einen Schwerpunkt. Immerhin haben ihn diese Werke auch international bekannt gemacht. Ein weiterer Schwerpunkt sind die ab Ende der 1960er Jahre entstandenen Grimassenbilder, die ihren Ausgangspunkt in öffentlichen Fotoautomaten hatten. Die kleinen Passfotos wurden vergrößert und überarbeitet. Daraus entstehen dann, bearbeitet mit einem Fotografen im Atelier, die „Face Farces“ und „Body Poses“.

Das Werk von Arnulf Rainer zeugt von der Suche und den Fragen des Künstlers nach Sinn, Tod, Fülle und Leere. Es sind keine Antworten, die der Künstler gibt. Das ist es vielleicht, was viele Menschen irritiert.

Arnulf Rainer. Eine Hommage
bis zum 19.1.2020
Albertina
Albertinaplatz 1
A-1010 Wien
Tel.: +43-1-534830
Täglich 10 – 18 Uhr, Mi + Fr 10 – 21 Uhr
Eintritt: 17,90 €, erm. 11,90 – 12,90 €
www.albertina.at

Text: Christian Corvin
Bild: Albertina
Erstveröffentlichung in kunst:art 70