Filip Markiewicz (* 1980) kommt aus Luxemburg und hat polnische Wurzeln, die er auch, deshalb ist das erwähnenswert, in seinen Arbeiten mitunter thematisch verarbeitet. Der in Berlin lebende Künstler vertrat 2015 Luxemburg auf der Biennale von Venedig, was sicherlich die bisher herausragende Schau in seiner Karriere sein dürfte. Da er außerhalb seines Heimatlandes lebt, kennt er die Meinungen und Vorurteile gegen Luxemburg. Insbesondere ist ihm die Kritik von Luxemburg als Steueroase geläufig, was er genüsslich in seiner Rauminstallation in Venedig verarbeitet. Dutzende Symbole und Zeichen, Abkürzungen und Bilder haben jeweils eine Bedeutung, die ohne seine Erklärungen mitunter schwer zu deuten sind – dann aber meist einleuchtend erscheinen. Ähnliches bereitet Filip Markiewicz nun auch für die Kunsthalle Osnabrück vor. Eine vielschichtige Rauminstallation, die teilweise an Venedig erinnert, aber im Grunde komplett neu überarbeitet wurde. Mit unterschiedlichsten künstlerischen Formen möchte Markiewicz eine Antwort auf die Probleme Europas geben: Feiern!
Zur Zeit ist die Kunsthalle übergangsweise führungslos, da die bisherige Direktorin Dr. Julia Draganović seit Juli 2019 Leiterin der Villa Massimo in Rom ist. Ein schwerer Verlust für Osnabrück, zugleich aber auch ein Riesenlob für die dort geleistete Arbeit! Ihr nachfolgen wird ab Januar 2020 eine Doppelspitze aus Leipzig, namentlich Anna Jehle und Juliane Schickedanz. Mit der Ausstellung von Filip Markiewicz können sie dann ihren ersten Monat gemeinsam feiern!
Filip Markiewicz. Celebration Factory
29.11.2019 – 2.2.2020
Kunsthalle Osnabrück
Hasemauer 1
D-49074 Osnabrück
Tel.: +49-541-3232419
Di 13 – 18 Uhr , Mi – Fr 11 – 18 Uhr, Sa + So 10 – 18 Uhr
Eintritt: 5 €, erm. 3 €
www.kunsthalle.osnabrueck.de
Bild: Kunsthalle Osnabrück
Erstveröffentlichung in kunst:art 70
