Impressionismus

24.11.2019 – 16.2.2020 | Museum der bildenden Künste Leipzig

In einer dreiteiligen Ausstellung, deren Teile sich zeitlich ganz bewusst überschneiden werden, widmet sich das Museum der bildenden Künste Leipzig der eigenen Geschichte. Im Mittelpunkt stehen die Künstler Max Liebermann (1847–1935), Max Slevogt (1868–1932) und Lovis Corinth (1858–1925), deren Werke einst in Leipzig zum Verkauf angeboten wurden. Doch in erster Linie geht es in der Ausstellung um die Entwicklung Leipzigs zu einer modernen Großstadt vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Durch die Rekonstruktion von Ausstellungen jener Zeit erfährt der Besucher viel über deren Politik, Wirtschaft, Sport, Kriminalität und sogar über das Wetter damals. Im Vergleich zu heute hatte die Messestadt mehr Tageszeitungen, Verlagshäuser, Großunternehmer, Theater, Varietés, Tanz- und Konzertangebote sowie ein größeres Angebot an Gaststätten, Hotels und Caféhäuser. Allerdings war die Kriminalitätsrate recht hoch.

In Vergessenheit geraten sind private Kunstsammler, zerstrittene lokale Künstlervereinigungen und verpasste Ankaufschancen des Museums. Die Ausstellungen auf beengten räumlichen Verhältnissen wurden zeitlich rasant gewechselt und monatlich wurden bis zu vier Künstler gleichzeitig gezeigt. Jährlich waren im Museum bis zu 50 Ausstellungen und mehr zu sehen. Natürlich zeigen auch die Gemälde der drei Künstler das gesellschaftliche Leben von 1900 bis 1914. Die Schau hinterfragt ganz gezielt nicht, ob Lieberman, Slevogt oder Corinth Wegbereiter des Impressionismus oder der Moderne waren.

 

Impressionismus in Leipzig. Teil 1: Max Liebermann
24.11.2019 – 16.2.2020
Museum der bildenden Künste Leipzig
Katharinenstr. 10
D-04109 Leipzig
Tel.: +49-341-216990
Di 10 – 18 Uhr, Mi 12 – 20 Uhr, Do – So 10 – 18 Uhr
Eintritt: 10 €, erm. 7 €
www.mdbk.de

 

Text: Nadja Naumann
Bild: Museum der bildenden Künste Leipzig
Erstveröffentlichung in kunst:art 70