Wohnen, Innewohnen, Leben

31.1. – 21.3.2020 | Kunst im Traklhaus

Das Habitat, der Lebensraum – kaum ein anderer Themenkreis hat die öffentlichen Diskussionen in jüngster Zeit so geprägt wie dieser. Besonders seine Veränderungen, zumeist also Zerstörung von Lebensräumen von Tier- und Pflanzenarten und des Menschen durch den Menschen selbst, stehen dabei im Vordergrund.

Vier Künstlerinnen und Künstler gehen dem Thema, das man auch mit „Wohnung“ übersetzen könnte, in unterschiedlichen Richtungen nach. Die Ausstellung „Habitat“ kommt nach ihrer ersten Station im Atelierhaus Salzamt in Linz nach Salzburg ins Traklhaus. Auch hier gilt dem Menschen besondere Aufmerksamkeit, seine Beziehung zum Lebensraum ist aber zunächst wertfrei. Die Linzerin Margit Greinglöckner baut aus Karton und Schaumstoff Strukturen, die mal an Bienenwaben, mal an Regale erinnern. Christina Werken fotografiert öffentliche Gebäude in Ungarn, die von der aktuellen Regierung um- oder vielmehr abgebaut werden, wie der Titel „In the night they steal our past“ verdeutlicht. Mathias Klos betrachtet urbane Räume, die in ihrer Trostlosigkeit eher als Unorte wahrgenommen werden und nicht gerade zum Wohnen einladen. Und eine ganz spezielle Form der Behausung als Raum des vergehenden oder Beginn des ewigen Lebens interessieren den in Hongkong lebenden Daniel Stempfer. Sein Interesse gilt der in Japan bis um 1900 ausgeübten Tradition der Selbstmumifizierung, in der Ausstellung „Habitat“ überrascht Stempfer mit der Installation übergroßer Erdnüsse.

Habitat. Margit Greinöcker, Matthias Klos, Daniel Stempfer, Christina Werner
31.1. – 21.3.2020
Kunst im Traklhaus
Waagplatz 1a
A-5020 Salzburg
Tel.: +43-662-80422149
Di – Fr 14 – 18 Uhr, Sa 10 – 13 Uhr
www.traklhaus.at

Text: Jan Bykowski
Bild: Kunst im Traklhaus
Erstveröffentlichung in kunst:art 71