Er steht für den „American Spirit“ wie kaum ein zweiter Maler: Edward Hopper schuf ikonische Bilder der Einsamkeit des Großstadtmenschen, der Stille der Provinzstädte, der Weite der Landschaft. In ihrer Frühjahrsausstellung widmet sich die Fondation Beyeler dem letztgenannten Aspekt als Schwerpunkt. Die unendliche Offenheit der amerikanischen Landschaft, die gleichzeitig das Versprechen sprichwörtlich unbegrenzter Möglichkeiten in sich birgt wie lastende Ödnis oder rettungsloses Verlorensein, sie war in all ihrer Ambivalenz ein Kernthema des Malers. Geboren 1882 in New York, wurde der junge Künstler (nach einem Ausflug ins Paris des Nachimpressionismus) zum Nachfolger der so genannten „Ashcan School“, die ein ungeschminktes Bild der Realität der modernen Industriegesellschaft zeigen wollten.
Aber spätestens in den 1930er Jahren hatte Hopper seinen ganz ureigenen Tonfall gefunden. Neben der Großstadt wurden, anlässlich regelmäßiger Sommeraufenthalte, die Kleinstädte und Küstenorte Neuenglands sein bevorzugtes Revier. Als Edward Hopper 1967 in New York starb, beanspruchte die zeitgenössische Popart alle Aufmerksamkeit, erst mit einiger Verzögerung setzte der Weltruhm ein. Er dauert bis heute an, wie ein dem Maler gewidmeter Kurzfilm (in 3D-Projektion) von Wim Wenders zeigt, der in der Ausstellung zu sehen ist. Die versammelten Aquarelle und Ölgemälde aus den 1910er bis 1960er Jahren zeichnen die Entwicklung eines eindrucksvollen Lebenswerks nach.
Edward Hopper
26.1. – 17.5.2020
Fondation Beyeler
Baselstrasse 101
CH-4125 Riehen/Basel
Tel.: +41-61-6459700
Täglich 10 – 18 Uhr, Mi 10 – 20 Uhr
Eintritt: 25 CHF, erm. 12 – 20 CHF
www.fondationbeyeler.ch
Bild: Fondation Beyeler
Erstveröffentlichung in kunst:art 71