Es ist mehr als eine Analogie, wenn man behauptet, dass das Thema der Ausstellung so schwer zu fassen ist wie eine Wolke. Eine Wolke ist auch die Cloud, und um ebendiese Cloud geht es bei der Ausstellung im Kunstraum Niederösterreich. Wenn also das Thema der Ausstellung schwer zu fassen ist, dann liegt das daran, dass das Thema, womit sich die Ausstellung befasst, ebenso schwer zu fassen ist. Und genau das möchten die Kuratorinnen dem Publikum auch zeigen. Ergo: Gelungen!
Die Cloud im Internet, wir nutzen sie alle und wissen doch nur Rudimentäres über sie. Sie ist halt nicht zu fassen, und das macht es schwer, es handelt sich um nichts Haptisches, es ist da und auch nicht. Diese Ausstellung beschäftigt sich aber damit, was die Cloud trotzdem ganz real bewirkt. Angefangen mit ihrem unermesslichen Energieverbrauch und dem damit einhergehenden Einfluss auf das Wetter, also auch auf die realen „clouds“, weiter über den Einfluss auf unser Kaufverhalten und sogar auf unser Wahlverhalten bis endlich dahingehend, dass unsere Daten tatsächlich auch irgendwo real liegen. Das könnte beispielsweise auf Serverfarmen in den USA sein, womit wir (ohne es zu wissen) direkt amerikanischem Recht unterworfen wären.
15 Künstlerinnen und Künstler zeigen ihre Positionen, wobei einige im Rahmen eines Kollektives teilnehmen. Da die Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem „Centre culturel suisse“ in Paris durchgeführt wird, wandert sie anschließend an die Wiener Station nach Frankreich weiter.
Stormy Weather
24.9. – 21.11.2020
Kunstraum Niederösterreich
Herrengasse 13
A-1010 Wien
Tel.: +43-1-9042111
Di – Fr 11 – 19 Uhr, Sa 11 – 15 Uhr
Eintritt frei
www.kunstraum.net
Text: Christian Corvin
Bild: Kunstraum Niederösterreich
Erstveröffentlichung in kunst:art 75
