Eine coole Zeit

9.10.2020 – 16.5.2021 | Helmut Newton Foundation

Helmuth Newton ist kein Monolith. Löblich, dass eine so personenbezogene Institution wie die Newton Foundation in Berlin in ihren Wechselausstellungen immer wieder auch auf seine künstlerische Umgebung hinweist, auf Freunde und Kolleginnen, die ihn begleiteten oder an Ähnlichem arbeiteten, deren Arbeit aber in einem Zusammenhang mit der Entwicklung des inzwischen immer mehr diskussionsumwehten Mythos des Starfotografen stehen. Nach den „Three Boys from Passadena“ in einer früheren Ausstellung geht es nun um „America 1970s/80s“. In diesen beiden Jahrzehnten erschloss er sich die USA, besonders New York und Kalifornien. Dabei fand er auch eine andere Bildsprache und erarbeitete sich fotografische Genres, besonders das Porträt.

In der aktuellen Schau in Berlin treffen seine Arbeiten auf die Bilder von drei KollegInnen. Zu sehen sind bisher nicht ausgestellte Arbeiten von Joel Meyerowitz. Eigentlich in der Werbung tätig und für Street Photography bekannt, beschäftigte auch er sich zu dieser Zeit in den USA verstärkt mit Porträts. Sheila Metzner war nicht nur eine Kollegin, sondern eine Freundin von Helmut Newton und seiner Frau June. Metzners Porträts folgen einem sehr eigenen, eher historisch inspirierten Stil, aber nicht nur als Freundin der Newtons ist sie Teil der Szene ihrer Zeit, sondern sie ist auch mit Joel Meyerowitz bekannt. Schließlich gehört auch Evelyn Hofer zu dieser Szene, zu der sie Porträts und Straßenfotografie aus New York beiträgt. Ihre Arbeiten runden das Bildnis eines Zeitgeistes in den USA ab, der in den Fotografien in der Newton Foundation noch einmal aufflackert.

 

America 1970s/80s. Hofer, Metzner, Meyerowitz, Newton
9.10.2020 – 16.5.2021
Helmut Newton Foundation
Jebensstr. 2
D-10623 Berlin
Tel.: +49-30-31864825
Di – So 11 – 19 Uhr, Do 11 – 20 Uhr
Eintritt: 10 €, erm. 5 €
www.helmut-newton-foundation.org

Text: Jan Bykowski
Bild: Helmut Newton Foundation
Erstveröffentlichung kunst:75