Unbekanntes

29.8. – 29.11.2020 | Albertinum

Heute gehört der in Dresden geborene Künstler Gerhard Richter zu den international gefragtesten Künstlern Deutschlands, und seine Bilder zählen auf dem Kunstmarkt zu den teuersten eines lebenden Künstlers. Der Maler, Fotograf und Bildhauer floh 1961 trotz der erfolgreich begonnenen Karriere in der DDR in den Westen. Sein damals bereits umfangreiches Schaffen ließ er konsequent hinter sich. Von 1961 bis 1964 setzte er sein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf fort. Die Jahre 1961/62 sind bis dato weitestgehend unerforscht. Da nannte sich Richter noch Gerd. Interessant dabei ist, dass sein Werkverzeichnis erst mit dem Jahr 1963 einsetzt.

Die Kabinettausstellung im Albertinum präsentiert nun neuste Erkenntnisse über diese für den Künstler wichtigen zwei Jahre und zeigt die Entwicklung des Künstlers zur Abstraktion hin. Innerhalb von 18 Monaten entwickelte Richter nach fotografischen Vorlagen eine eigenständige, an die amerikanische Pop Art angelehnte Malerei. Damit löste er sich von der in Dresden etablierten figurativen Bildsprache. Die Schau tritt den Beweis anhand von Zeichnungen und Bildern an, die jahrelang als vom Künstler zerstört galten. Zahlreiche Briefe dokumentieren die Abkehr vom Figürlichen zur Abstraktion, die das Gerhard Richter Archiv vor mehr als zehn Jahren in zwei umfangreichen Konvoluten erwerben konnte. Das Gerhard Richter Archiv in Dresden nahm 2006 seine Arbeit auf. Es wird von Richters langjährigem Assistenten und Biografen Dietmar Elger geleitet.

 

Gerd Richter 1961/62
29.8. – 29.11.2020
Albertinum
Tzschirnerplatz 2
D-01067 Dresden
Tel.: +49-351-49142000
Di – So 11 – 17 Uhr, Fr 17 – 20 Uhr
Eintritt: 12 €, erm. 9 €
albertinum.skd.museum

Text: Nadja Naumann
Bild: Albertinum
Erstveröffentlichung in kunst:art 75