Ohne Pflanzen wäre ein Leben auf der Erde für uns Menschen nicht möglich, denn sie produzieren den Sauerstoff, den wir zum Atmen brauchen. Sie selber sind autotroph, da sie in der Lage sind, aus anorganischen Stoffen organische herzustellen, die sie zum Leben brauchen. Man mag es kaum glauben, aber mittlerweile hat die Forschung herausgefunden, dass Pflanzen sehen, schmecken, riechen, fühlen und wohl auch hören können. Das Kunstmuseum Liechtenstein beschäftigt sich in seiner neuen Ausstellung ausschließlich mit Pflanzen und unterstreicht somit gleichzeitig den hohen Wert, den sie für uns haben.
In der Kunst hat die Pflanzenwelt in der Darstellung ihren festen Platz, aber die Schau hinterfragt alle gängigen Thesen zum Thema. Eines steht auch fest: Die Pflanzen brauchen uns Menschen wahrlich nicht. Das lässt sich immer wieder eindrucksvoll beobachten, wenn Häuser dem Verfall preisgegeben werden und die Pflanzen Besitz von ihnen ergreifen, und das innerhalb kürzester Zeit.
Beteiligte Künstler an der Ausstellung sind unter anderem Stefan Bertalan, Edith Dekyndt, Jochen Lempert, Kristine Oßwald und Uriel Orlow.
Neben den neuen aufregenden Sichtweisen gibt es die „Wunderkammern“, in denen historische botanische Bücher, eine Filmauswahl und künstlerische Werke zu sehen sind. Dabei darf der deutsche Fotograf Karl Blossfeldt nicht fehlen, dessen auf das Wichtigste reduzierte Pflanzenfotografien bis heute begeistern. Weitere Künstler sind Joseph Beuys, Paul Klee, Rachel Ruysch und andere.
Parlament der Pflanzen
6.9.2020 – 17.1.2021
Kunstmuseum Liechtenstein
Städtle 32
Li-9490 Vaduz
Tel.: +423-235-0300
Di – So 10 – 17 Uhr, Do 10 – 20 Uhr
Eintritt: 15 CHF, erm. 10 CHF
www.kunstmuseum.li
Text:Nadja Naumann
Bild: Kunstmuseum Liechtenstein
Erstveröffentlichung in kunst:art 75
