Silver Age und Secession

24.09.2020 - 10.01.2021 | Oberes Belvedere

Nach der wegweisenden letztjährigen Ausstellung „Stadt der Frauen“ wird in der Ausstellungsreihe „Im Blick“ diesmal das Augenmerk auf Elena Luksch-Makowsky gelegt. Dabei gelingt es dem Kurator Alexander Klee, sehr prononciert die Besonderheiten dieser, auch schon zu ihrer Zeit, sehr geschätzten Künstlerin darzulegen.

1878 in kosmopolitischem und künstlerischem Kreise in St. Petersburg geboren, fand Elena Makowsky 1900 mit zwanzig Jahren mit ihrem Ehemann, dem Bildhauer Richard Luksch, den Weg über Dachau, nach Wien und schlussendlich 1907 nach Hamburg. Von Anbeginn ihres Schaffens setzte sie sich mit sozialkritischen und provokanten Themen auseinander. Auch wenn das in den frühen 1900er-Jahren für Frauen nicht obligatorisch war. Elena Luksch-Makowsky war als Malerin auch für renommierte Auftraggeber, als Designerin für die Wiener Werkstätten und als Bildhauerin tätig. So erhielt sie mehrfach die Möglichkeit, an der Wiener Secession auszustellen. Auch an prägnanter Stelle mit provokanten Themen: 1901 mit dem Bild „Der Katzenfresser“ und 1903 sehr präsent an der Stirnseite des Entrees mit „Adolescentia“. Beide Werke sind in der Sammlungspräsentation zu sehen. Dabei wird vor allem die künstlerische Entfaltung, inspiriert vom Wiener Jugendstil, deutlich.

Das Silver Age gilt als russisches Pendant zum Wiener Jugendstil und als kulturelle Blüte beider Orte zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts. Beide Seelen schlugen in der Künstlerin Brust, vor allem nach der Entwurzelung von Wien nach Hamburg. So besann sich die Künstlerin ihrer Herkunft und ließ vermehrt in ihren Werken ihre russische Identität einfließen.

 

 

Im Blick: Elena Luksch-Makowsky. Silver Age und Secession
bis zum 10.1.2021
Oberes Belvedere
Prinz Eugen-Str. 27
A-1030 Wien
Tel.: +43-1-795570
Täglich 10 – 18 Uhr
Eintritt: 16 €, erm. 13,50 €
www.belvedere.at

Text: Greta Sonnenschein
Bild: Oberes Belvedere
Erstveröffentlichung in kunst:art 76