Vielstimmige Zukunftsentwürfe

29.01.2021 – 11.07.2021 | Rautenstrauch-Joest-Museum

Eine Ausstellung als Hommage: Fünfhundert Jahre Praktiken des antikolonialen Widerstands im Globalen Süden und eine Würdigung jener Frauen und Männer, die ihn vorangetrieben haben, wird ab Ende November im Rautenstrauch-Joest-Museum präsentiert. Die Kölner Ausstellung bezieht sich dabei auf die beständig lauter werdende Kritik an den Auswirkungen des kolonialen Erbes, die sich bereits vielerorts in der Umbenennung von kolonialen Straßennamen, der angestrebten Restitution geraubter Kulturgüter und in der Zerstörung von Kolonialdenkmälern manifestiert. Um heterogene Perspektiven aus dem Globalen Süden möglichst vielfältig einzubeziehen, ist die Ausstellung evolutiv und partizipativ angelegt; sie wird sich in der gut fünfmonatigen Laufzeit beständig wandeln.

Die Grundstruktur geht von vier Räumen aus, die von unterschiedlichen Kuratorinnen und Kuratoren gestaltet werden: Die namibischen Aktivistinnen Esther Utjiua Muinjangue und Ida Hoffmann thematisieren den deutschen Genozid an den Herero und Nama in Namibia, während die nigerianische Künstlerin und Kunsthistorikerin Peju Layiwola Restitutionsdebatten reflektiert. Die Kölner Aktivistinnen Elizaveta Khan und Mona Leitmeier stellen eine Verbindung her zwischen anti-kolonialem und lokalem Widerstand, und die ungarische Kunsthistorikerin und Kuratorin Tímea Junghaus zeigt den langen Kampf von Roma und Sinti um kulturelle Selbstbestimmung. So bringen sie 27 zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler aus dem Globalen Süden oder aus der Diaspora in Köln zusammen, um gemeinsam vielstimmige Zukunftsentwürfe zu konstruieren.

 

 

Resist! Die Kunst des Widerstands
29.01.2021 – 11.07.2021
Rautenstrauch-Joest-Museum
Kulturen der Welt
Cäcilienstr. 29-33
D-50667 Köln
Tel.: +49-221-22123620
Di – So 10 – 18 Uhr, Do 10 – 20 Uhr
Eintritt: 7 €, erm. 4,50 €
www.museenkoeln.de/rautenstrauch-joest-museum

Text: Ninja Elisa Felske
Bild: Rautenstrauch-Joest-Museum
Erstveröffentlichung in kunst:art 76