Wenn Bäume rot, Wege blau und Himmel grün sind, dann ist man mittendrin im Farbrausch der Expressionisten. Die Vertreter der 1905 gegründeten Gruppe „Die Brücke“ befreien sich von der abbildenden Funktion des Kolorits. Sie verschaffen sich einen emotionalen Zugang zur Farbe, mit der sie ihren Empfindungen Ausdruck verleihen und Stimmungsräume eröffnen. Sie arbeiten intuitiv, schnell und erzielen durch die Verwendung reiner, ungebrochener Farben und kühner Kombinationen eine elementare Wirkung.
Jetzt werden mit der hauseigenen Expressionisten-Sammlung im Buchheim Museum in Bernried am Starnberger See die „Farben der Avantgarde“ gefeiert. Die Schau ist Teil der umfassenden, in diesem Sommer stattfindenden Ausstellungsreihe „Avantgarde in Farbe“ der „MuSeenLandschaft Expressionismus“, zu der auch das Franz Marc Museum in Kochel am See, das Schlossmuseum Murnau, das Museum Penzberg und das Lenbachhaus in München zählen.
Im Buchheim Museum wird das schillernde Thema mit Bildern von Paula Modersohn-Becker, Kirchner, Schmidt-Rottluff, Heckel, Pechstein, Nolde, Jawlensky, Beckmann und anderen verhandelt. Dabei kommt nicht nur die individuelle Bedeutung der Farben für die Künstlerinnen und Künstler zur Sprache. Es geht auch um die chemische Zusammensetzung der Farben, ihre jeweilige Verwendung auf der Leinwand und ihre Wirkung.
Die Farben der Avantgarde
10.7. – 7.11.2021
Buchheim Museum
Am Hirschgarten 1
D-82347 Bernried
Tel.: +49-8158-997055
Di – So 10 – 18 Uhr
Eintritt: 10 €, erm. 5 €
www.buchheimmuseum.de
Text: Dr. Julia Behrens
Bild: Buchheim Museum
Erstveröffentlichung in kunst:art 80
