Der Stromkreis schließt sich

16.05.2021-05.09.2021 | Zentrum für internationale Lichtkunst

Zwischen jeweils zwei großflächigen Glasplatten befinden sich zellenartige Gewebestrukturen. Hintereinander gestaffelt und mit Abstand zueinander bilden die Objekte Ebenen, die im Raum zu schweben scheinen. Raika Dittmanns Installation G-NULL-PHASE steht im Dialog mit den selbstleuchtenden Exoskeletten aus Schläuchen. Isabelle Kirsch beschäftigt sich hier in ORGANISMUS III mit der Verschmelzung von Natur und Technik sowie den Aspekten Lebendigkeit und Bewusstsein. Bahzad Sulaiman hingegen thematisiert in seiner Arbeit CHOR die Reaktionen der inneren Oberflächen von elektrischen Haushaltsgeräten auf Licht. Drei von insgesamt 18 Positionen, geschaffen von Künstlern, die eine Verbindung zur Hochschule der Bildenden Künste Saar haben, beleuchten die große Vielseitigkeit und Vielschichtigkeit von Licht als Medium und Material.

In den skulpturalen Installationen von Switch II unter der künstlerischen Leitung von Prof. Daniel Hausig hinterleuchtet, durchleuchtet, projiziert, selbst geleuchtet, zerstreut, gefiltert, gesplittet, wachsen gelassen, angeleuchtet, gesteuert und komponiert. Situationen des Schattentheaters, als Reminiszenz auf Platons Höhlengleichnis, bis zur radikalen Supersparlampe mit Meeresleuchttierchen in ausrangierten Glühbirnen: In der Ausstellung bewegt sich das Publikum stets zwischen avantgardistischer Lichtkunst und historischer Bausubstanz, zwischen Zukunft und Vergangenheit. Wie auch bei der Gemeinschaftsarbeit Lightstream. Transparente Kunststoffrohre aus der Industrie, die Heizungsabgase transportierten, beherbergen nun Strom und Datenleitungen sowie Leuchtmittel, die den Datenstrom als Lichtstrom sichtbar machen.

 

 

 

Switch II
bis zum 5.9.2021
Zentrum für internationale Lichtkunst
Lindenplatz 1
D-59423 Unna
Tel.: +49-2303-103751
Eintritt: 11 €, erm. 8 €
www.lichtkunst-unna.de

Text: Stefan Simon
Bild: Zentrum für internationale Lichtkunst
Erstveröffentlichung in kunst:art 80