Eine Fotografin im Exil

4.7. – 4.10.2021 | Liebermann-Villa am Wannsee

Das pulsierende Leben in Berlin der 1920er und 1930er Jahre haben viele Fotografen geprägt, die auch heute gut in Erinnerung geblieben sind: Erich Salomon etwa, der das gesellschaftliche und politische Parkett seiner Zeit festhielt, oder Alfred Eisenstaedt, der ikonografische Porträts von Persönlichkeiten wie Marlene Dietrich oder Ernest Hemingway schuf. Das Werk von Gerty Simon indes war bislang wenig beachtet, da fast in Vergessenheit geraten. Dabei fotografierte sie die wichtigsten Protagonisten des Kulturlebens in der Weimarer Republik – von Albert Einstein über Kätze Kollwitz und Lotte Lenya bis hin zu Max Liebermann. Die Berliner Fotografin (1888–1970) bestritt eine beachtliche Karriere: Schon 1922 veröffentlichte sie erste Fotografien in der Illustrierten Neuen Zeit, später auch Beiträge im Berliner Tageblatt und der Vossischen Zeitung.

Das Porträt des Letztgenannten bot der Max Liebermann Villa Anlass, Gerty Simon dem Berliner Publikum vorzustellen. Unter dem Titel „Gerty Simon. Berlin/London. Eine Fotografin im Exil“ präsentiert die Berliner Institution die Fortführung der Londoner Ausstellung in der Wiener Library aus dem Jahr 2019, welche die Wiederentdeckung der Fotografin feierte. Im Jahr 2016 entdeckte das Team des Londoner NS-Forschungsinstituts im privaten Nachlass des Sohnes von Gerty Simon deren fast vollständiges Archiv, bestehend aus 350 originalen Gelatinesilberabzügen, Ausstellungskatalogen, Einladungen und Zeitungsausschnitten.

Gerty Simon. Eine Fotografin im Exil
4.7. – 4.10.2021
Liebermann-Villa am Wannsee
Colomierstr. 3
D-14109 Berlin
Tel.: +49-30-80585900
Mo + Mi – So 12 – 18 Uhr
Eintritt: 10 €, erm. 6 €
www.liebermann-villa.de

Text: Karolina Wrobel
Bild: Liebermann-Villa am Wannsee
Erstveröffentlichung in kunst:art 80