De-Konstruktion tradierter Weiblichkeit

13.6. – 26.9.2021 | Museum Angerlehner

Die Sonderausstellung “Natur. Weiblich“ stellt im Salon des Angerlehner Museums Sevda Chkoutovas kritischen Blick auf die Konstruktion der Frau heraus. Ausgestellt werden zahlreiche Papierarbeiten, in welchen die Künstlerin vorwiegend mit Grafitstift, Bleistift und Buntstift Szenen von Selbstbestimmtheit und Selbstermächtigung zeichnet und nur selten, gezielt und provokativ zarte Farbakzente platziert. Chkoutova stellt in das Zentrum ihrer Arbeiten die Problematik der eigenen Körperverbundenheit, welche – beeinflusst durch medial transportierte, vorherrschende Schönheitsnormen – vielen Frauen den Zugang zum eigenen Körper erschwert. In einer Art feministischer Kampfansage richtet Chkoutova den Fokus frei von männlicher oder gesellschaftlicher Betrachtungsweise auf das oft Verdrängte und wirft tabuisierte Fragen nach Scham, Moral und weiblicher Lust rund um den tradierten Topos Frau und Natur auf.

Am Beispiel des nackten Körpers arbeitet sie die charakteristisch mit dem Femininen verbundenen Eigenschaften von Sinnlichkeit und Fragilität heraus, um diese einander gegenüberzustellen. Zwölf Zeichnungen zeigen in Serie die enthüllte Vulva vor einer kaum wahrnehmbaren Waldlandschaft. Durch die Aufteilung der Serie in einzelne Fragmente verdeutlicht Chkoutova die Entfremdung vom eigenen Körper. In diesem Kontext versteht die Künstlerin weibliche Sexualität als Akt der Autonomie und der aktiven Rückeroberung des eigenen Körpers und weiblicher Natur.

 

 

Sevda Chkoutova. natur.weiblich
13.6. – 26.9.2021
Museum Angerlehner
Ascheter Str. 54
A-4600 Thalheim bei Wels
Tel.: +43-7242-2244220
Sa 14 – 18 Uhr, So 10 – 18 Uhr
Eintritt: 12 €, erm. 10 €
www.museum-angerlehner.at

Text: Johanna Bayram
Bild: Museum Angerlehner
Erstveröffentlichung in kunst:art 80