Wilhelm Kohlhoff wiederentdeckt

10.9. – 14.11.2021 | Brandenburgisches Landesmuseum Packhof

Anfang des 20. Jahrhunderts wurden Wilhelm Kohlhoffs (1893–1971) Gemälde in der Berliner Sezession gezeigt. 1919 erhielt er den großen preußischen Staatspreis. Sein Name wurde in einem Zug mit Kaethe Kollwitz, Alfred Kubin oder Lovis Corinth genannt. Jedoch degradierten die Nazis seine Werke zur entarteten Kunst und er wurde als Kriegsmaler eingezogen. Ende der 40er-Jahre geriet er in sowjetische Gefangenschaft, aus der er fliehen konnte. Nach seiner Rückkehr knüpfte er nie wieder an seine früheren Erfolge an.

Kohlhoff‘s Werke können dem Expressiven Realismus zugerechnet werden. Seine Darstellungen spiegeln den Einfluss von Impressionismus, Expressionismus und Kubismus wider. Der Einsatz von Licht und Farbe erinnert an die Werke von El Greco, und doch scheinen die realistischen Darstellungen in seinen Bildern leicht kubistisch moduliert. Besonders der präzise Einsatz von Licht bestimmt das Verhältnis vom Objekt oder Subjekt zum Raum und verleiht seinem Sujet eine intensive Präsenz.

In der Ausstellung „Dunkles Leuchten“ werden knapp fünfzig Gemälde und etwa zwanzig grafische Arbeiten aus Privatsammlungen und der Sammlung des Brandenburgischen Landesmuseums gezeigt, die zumeist in seiner Weimarer Zeit entstanden sind. Stillleben, Landschaft- und Stadtansichten sowie Porträts lassen den vergessenen Maler zum fünfzigsten Todesjahr wieder lebendig werden.

 

 

Wilhelm Kohlhoff. Dunkles Leuchten
10.9. – 14.11.2021
Brandenburgisches Landesmuseum
Packhof
Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Str. 11
D-15230 Frankfurt (Oder)
Tel.: +49-335-4015629
Di – So 11 – 17 Uhr
Eintritt: 4 €, erm. 3 €
www.blmk.de

Text: Liane Wendt
Bild: Brandenburgisches Landesmuseum Packhof
Erstveröffentlichung in kunst:art 81