Das Selfie als Sujet

16.10.2021 – 16.1.2022 | Galerie Stihl Waiblingen

Dass das Selfie-Bild kein zeitgenössisches Phänomen, sondern ein klassisches Sujet der Kunstgeschichte ist, stellt die Galerie Stihl Waiblingen mit “ICH. Zwischen Abbild und Neuerfindung“ zur Schau. Das Besondere an der Ausstellung ist, nach Kuratorin Stephanie Machowetz, die Bandbreite der Exponate, welche die Entwicklung des Sujets in gut einem Jahrhundert sowohl technisch als auch anhand der Themen veranschaulichen, die mit diesem verarbeitet und verknüpft werden. In acht Sektionen unterteilt, stellt die Sonderausstellung rund hundert Werke von 1900 bis heute einander gegenüber, stellt Ausdrucksweisen und thematische Vielfalt dar und setzt Historisches mit Zeitgenössischem, namenhafte und unbekannte Künstler miteinander in einen spannenden Dialog zur selben Thematik.

Die Auseinandersetzung mit dem Selbst bezieht neben dem reinen Abbild des Gesichts auch die gezielte Abwendung der Künstler vom Antlitz mit ein und zeigt Selbstdarstellungen im ästhetischen Wandel der Jahrhunderte. Die Betrachtungen des Selbst reichen vom Humorvollen über die Rolle der Frau in der Gesellschaft bis hin zur Erforschung von Mimik. Die dargestellte Bandbreite beinhaltet auch eine große Vielfalt an eingesetzten Medien und Techniken. So sind Videos, Holz- und Linolschnitte, Fotografie, Skulptur, ein Spiegelobjekt und eine softwarebasierte interaktive Arbeit – durch welche der Besucher selbst Teil eines Selbstbildnisses werden kann – ausgestellt. Zu sehen sein werden unter anderem Werke von Marc Chagall, Jörg Immendorff, Cindy Sherman sowie Marina Abramović.

 

 

Ich. Zwischen Abbild und Neuerfindung
16.10.2021 – 16.1.2022
Galerie Stihl Waiblingen
Weingärtner Vorstadt 12
D-71332 Waiblingen
Tel.: +49-7151-50011686
Di – So 11 – 18 Uhr, Do 11 – 20 Uhr
Eintritt: 6 €, erm. 4 €
www.galerie-stihl-waiblingen.de

Text: Johanna Bayram
Bild: Galerie Stihl Waiblingen
Erstveröffentlichung in kunst:art 82