Künstlergruppe Radama

24.10.2021 – 30.1.2022 | Museum Lothar Fischer

1957 gründete sich die Gruppe “Spur” in München, zu der Erwin Eisch und Gretel Stadler gehörten. Ende 1959 lösten sich die beiden Künstler von der Gruppe und gründeten zusammen mit Max Strack “Radama”. So weit, so gut. Was sich 1961 zutragen sollte, wäre beinah in Vergessenheit geraten. Die damals kaum bekannte Künstlergruppe zeigte in ihrer ersten Ausstellung in der Münchner Galerie Malura die „Gedächtnisausstellung Bolus Krim“. Diese Vernissage war eine Art Gedenkfeier, die dem früh verstorbenen Künstler Bolus Krim gewidmet war. Allerdings gab es diesen Künstler gar nicht, er war eine Erfindung von “Radama”. Heute sind fiktive Figuren oder Kunstfiguren keine große Sache mehr in der Musik, im Theater oder in der bildenden Kunst. Doch Anfang der 1960er-Jahre war das ein Skandal, über den in ganz Deutschland berichtet wurde. Die nächsten Ausstellungen „Kunst und Wohnraum“ und „Sakrale Kunst“ waren mit das Innovativste, was die deutsche Kunst nach 1945 hervorbrachte. Heute ist die Künstlergruppe in der Öffentlichkeit so gut wie unbekannt.

2019 schenkte das Ehepaar Eisch an die 40/vierzig Kunstwerke dem Museum Lothar Fischer. Lothar Fischer (1933–2004) war einer der Gründer der Gruppe “Spur”.
In der jetzigen Ausstellung werden neben den Kunstwerken zudem Werk- und Installationsfotos aus jener Zeit zu sehen sein. Ziel der Schau ist es vor allem, das Wirken von “Radama” im historischen Kontext der 1960er Jahre in Deutschland zu präsentieren und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

 

 

Gruppe Radama 1959-1962
Erwin Eisch, Gretel Stadler, Max Strack
24.10.2021 – 30.1.2022
Museum Lothar Fischer
Weiherstr. 7 a
D-92318 Neumarkt i.d.OPf.
Tel.: +49-9181-510348
Mi – Fr 14 – 17 Uhr, Sa + So 11 – 17 Uhr
Eintritt: 4 €, erm. 2 €
www.museum-lothar-fischer.de

Text: Nadja Naumann
Bild: Museum Lothar Fischer
Erstveröffentlichung in kunst:art 82