Ohne gegenseitige Berührung und Umarmungen kann kein Mensch lange überleben. Doch gerade in der Coronazeit mussten wir gezwungenermaßen lernen, dass solche alltäglichen Handlungen keineswegs selbstverständlich sind. Genau diesem Thema widmet sich der niederländische Künstler Daan Roosegarde in seiner raumgreifenden Installation „Touch“. Speziell für die Draiflessen Collection entworfen, präsentiert das Museum das außergewöhnliche Kunstobjekt in einer Sonderausstellung. Es ist ein interaktives Kunstwerk, von dem sofort beim Betreten eine gewisse Faszination ausgeht. Die Besucher bleiben nicht lange unbeteiligt. Von der Ausstrahlungskraft der Installation angezogen, werden sie geradezu zum Handeln verleitet. Dabei spielt die Berührung eine besonders große Rolle. Denn erst dadurch entfaltet das Kunstwerk seine ganze Wirkung.
Der Künstler hebt mit seiner Installation hervor, dass wir in unserem Leben niemals etwas als selbstverständlich betrachten sollten. Sie lässt die die Betrachtenden aber auch spüren, welch weite Kreise so eine kleine Geste ziehen kann. Denn das Wichtigste ist nach wie vor, in Gemeinschaft mit anderen zu leben. Nur wenn wir alle zusammenhalten, können wir gemeinsam die Zukunft verändern. Roosegarde verdeutlicht diesen Aspekt mit seiner Installation. Das Hauptaugenmerk liegt für ihn dabei auf dem Licht. Es ist ein Zeichen der Hoffnung und des Neuanfangs. So schafft die Installation gerade in der Coronazeit einen hoffnungsvollen Lichtblick in die Zukunft.
Daan Roosegaarde. Touch
28.11.2021 – 27.2.2022
Draiflessen Collection
Georgstr. 18
D-49497 Mettingen
Tel.: +49-5452-91680
Mi – So 11 – 17 Uhr
Eintritt: 9 €, erm. 6 €
www.draiflessen.com
Text: Julia Chojetzki
Bild: Draiflessen Collection
Erstveröffentlichung in kunst:art 82
