Kaleidoskop der Moderne

26.9.2021 – 30.1.2022 | Ernst Barlach Haus

Sechzig Werke sind es, die der Hannoveraner Unternehmer Ernst-Joachim Sorst (1931–2012) zusammentrug. Das thematische Spektrum der Sammlung ist mit Figur, Porträt und Landschaft schnell auf den Punkt gebracht. Doch die Werke offenbaren ein Kaleidoskop druckgrafischer Stile, Motive und Techniken in der Kunst der 1910er bis 1960er Jahre. So trifft die Sehnsucht nach Natur der „Brücke“-Expressionisten Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff auf biblische und erotische Themen der französischen Modernen Marc Chagall und Pablo Picasso. Die Bildsatiren der Neuen Sachlichkeit von Otto Dix, Rudolf Schlichter oder Jeanne Mammen machen Bekanntschaft mit den farbstarken Abstraktionen von HAP Grieshaber.

Die Sammlung Sorst umfasst 15 Künstler, die meistens mit kleineren Werkgruppen vertreten sind. Eine besondere Position nimmt Gerhard Marcks ein, dessen Holzschnitt-Konvolut durch drei plastische Werke ergänzt wird. Es gibt in der Sammlung aber auch die ein oder andere Kostbarkeit zu entdecken, wie der zart kolorierte „Junge im Matrosenanzug“ von Rolf Nesch. Nesch gilt als Erneuerer grafischer Techniken.

Nach dem Tod von Sorst ging die Sammlung als Dauerleihgabe an das Sprengel Museum Hannover. Die Präsentation der Sammlung setzt eine Ausstellungsreihe fort, in der private Kollektionen gezeigt werden. Das Ernst-Barlach-Haus, das seine Existenz der Stiftung Hermann F. Reemtsma zu verdanken hat, probiert mit der Schau einen Brückenschlag zum eigenen Bestand aus: Barlach-Grafiken als Ergänzung.

 

 

Von Dix bis Picasso
26.9.2021 – 30.1.2022
Ernst Barlach Haus
Baron-Voght-Str. 50A (Jenischpark)
D-22609 Hamburg
Tel.: +49-40-826085
Di – So 11 – 18 Uhr
Eintritt: 7 €, erm. 5 €
www.barlach-haus.de

Text: Nadja Naumann
Bild: Ernst Barlach Haus
Erstveröffentlichung in kunst:art 82