Rauschhaft

18.12.2021 – 27.2.2022 | Dieselkraftwerk

Von 1984 bis 1991 war Francisco Chagas Freitas in Ostberlin brasilianischer Kulturattaché und kaufte privat Bilder ostdeutscher Künstler weitab des staatlichen Kunstbetriebes. Zudem besorgte er ihnen Acrylfarben aus dem Westen, die es im Osten nicht gab. Die Sammlung umfasst über 1.000 Werke und gehört damit zu den größten ihrer Art in der Welt. Neben Malerei sammelte Freitas Handzeichnungen und Druckgrafiken. Sein erstes Bild erwarb er 1984 in der Galerie Rotunde im Alten Museum in Ostberlin. Das Ölgemälde von Max Uhlig aus dem Jahr 1979 zeigt den Eindruck einer Landschaft in Mecklenburg. Künstler, die Freitas sammelte, wie Neo Rauch, Wolfgang H. Scholz und Helge Leiberg, sind mittlerweile international anerkannt und vielfach ausgezeichnet.

Neben ostdeutscher Kunst sammelt Freitas auch brasilianische, die jetzt in der zweiteiligen Gruppenausstellung zu sehen ist. Den Kern der Schau bilden Hauptwerke aus der Privatsammlung, die die Leidenschaften und die Überzeugungen des Sammlers zwischen den Welten des Kalten Krieges zeigen. Zudem beleuchten sie die Schnittstelle zwischen ästhetischen Bildkonzepten von Kunstwerken, die in der DDR und in Brasilien entstanden sind. Im ersten Teil der Ausstellung sind Werke aus dem Zeitraum von 1960 bis 1990 zu sehen. Der zweite Teil ist jüngeren Künstlern aus Brasilien gewidmet und orientiert sich an einem zeitgenössischen Kunstlabor. Ausgehend von Bildwerken der Sammlung werden instellative In-Situ-Arbeiten entwickelt und prozessual bearbeitet.

 

 

Rausch der Bilder. Die Sammlung Chagas Freitas
18.12.2021 – 27.2.2022
Dieselkraftwerk
Uferstr./Am Amtsteich 15
D-03046 Cottbus
Tel.: +49-355-49494040
Di – So 11 – 19 Uhr
Eintritt: 4 €, erm. 3 €
www.blmk.de

Text: Nadja Naumann
Bild: Dieselkraftwerk
Erstveröffentlichung in kunst:art 82