Vor Kuss und goldener Adele

3.11.2021 – 13.3.2022 | MAK – Museum für angewandte Kunst

Über Gustav Klimt, so weiß man am MAK, dem Wiener Museum für angewandte Kunst, natürlich ganz genau, über Klimt ist unendlich viel geschrieben, sind unzählige Ausstellungen veranstaltet worden. Aber nur allzu selten geriet dabei die Frage nach den prägenden Einflüssen auf den werdenden Künstler Klimt in den Fokus. Genau das zu ändern hat sich das Haus am Stubenring nun vorgenommen. Wer waren Klimts Lehrer? Wie sah seine Ausbildung an der Wiener Kunstgewerbeschule aus? Der als Sohn eines Graveurs und Goldschmieds geborene Klimt besuchte zunächst die Klassen von Karl Hrachowina, Michael Rieser, Ludwig Minnigerode und Friedrich Sturm. Deren durchaus unterschiedliche künstlerische Handschrift konnte man unter der Überschrift „Ringstraßenkunst“ subsummieren, also einer aufs Prächtige zielenden Kunst in historischem Gewande. Vor allem aber die zentrale Lehrerfigur des vielseitigen Ferdinand Laufberger verehrte Klimt sein Leben lang.

Gustav Klimts junge Jahre sind aber natürlich auch von zeitgenössischen Künstlern jenseits der Kunstgewerbeschule beeinflusst: Hier sind vor allem Hans Makart und Anselm Feuerbach zu nennen. Das Werk aller Genannten charakterisiert ein Interesse am Dekorativen, am flächig Ornamentalen und am Überschreiten enger Genregrenzen. Aus den reichen Beständen des Museums im prachtvollen Renaissance-Stil ließ sich eine hervorragend bestückte Ausstellung zusammenstellen, die noch ergänzt wurde durch internationale Leihgaben.

 

 

 

Klimts Lehrer. Jahre an der Kunstgewerbeschule
3.11.2021 – 13.3.2022
MAK – Museum für angewandte Kunst
Stubenring 5
A-1010 Wien
Tel.: +43-1-711360
Di 10 – 21 Uhr, Mi – So 10 – 18 Uhr
Eintritt: 14 €, erm. 11 €
www.mak.at

Text: Dieter Begemann
Bild: MAK – Museum für angewandte Kunst
Erstveröffentlichung in kunst:art 82

Über Dieter Begemann 269 Artikel
Begemanns Blog: Sternschnuppen An dieser Stelle soll es um ästhetische Sternschnuppen gehen und, wie es die Schnuppen so machen, sollen sie hin und her zischen auf manchmal verblüffenden Kursen – kreuz und quer! Ich konnte (und musste zum Glück mich auch nie) entscheiden zwischen praktisch-bildkünstlerischen und theoretischen Interessen: Ich liebe Malerei und Bildhauerei, begeistere mich für Literatur, bin ein Liebhaber von Baukunst und Design –aber meine absolute Leidenschaft gehört der Gestaltung von Gärten und Autos. Und, eh ich’s vergesse: natürlich dem Film!!