Er ist der wichtigste Förderpreis des zeitgenössischen Kunstschaffens in der Schweiz, den 1982 Philippe Nordmann zum ersten Mal auslobte, um jungen Künstlern eine Plattform zu bieten: der Manor Kunstpreis. Jährlich wird er von einer Fachjury in sechs Schweizer Städten verliehen, wobei sich Aarau, Basel, Biel, Chur, Genf, Lausanne, Luzern, Lugano, Schaffhausen, Sion, St. Gallen und Winterthur im Zweijahresrhythmus abwechseln. Dotiert ist der Preis mit 15.000 Franken, und Manor erwirbt je ein Bild von den Preisträgern. Zudem finanziert Manor dem Künstler eine Ausstellung im Kunstmuseum der jeweiligen Stadt, plus Ausstellungskatalog.
2021 heißt die Preisträgerin in Schaffhausen Judith Kakon (* 1988); deren Werke sind nun im Museum zu Allerheiligen zu sehen. Bereits 2015 gewann sie in Schaffhausen den Ernte-Kunstpreis, der mit 10.000 Franken dotiert ist und von der Schweizer Mobiliar Versicherung verliehen wird. Kakon studierte in Jerusalem und New York Kunst. 2016 schloss sie an der Bard Milton Avery Graduate School of the Arts mit dem Master of Fine Arts ab. Sie lebt und arbeitet in Basel.
In Schaffhausen bezieht sie das Kunstmuseum in die Schau ein. Die überdimensional großen Papierobjekte gehen auf den Ort des Sammelns, Vermittelns und Bewahrens ein. Die in Wabentechnik per Hand angefertigten Objekte vermitteln mit ihren Zellen den Eindruck von Zwischen- oder Leerräumen. Sie erinnern so an Depots, Archive und digitale Datenbanken, die bespielt und bestückt werden wollen.
Judith Kakon. Manor Kunstpreis Schaffhausen 2021
2.12.2021 – 27.2.2022
Museum zu Allerheiligen
Klosterstr. 16
CH-8200 Schaffhausen
Tel.: +41-52-6330777
Di – So 11 – 17 Uhr
Eintritt: 12 CHF, erm. 9 CHF
www.allerheiligen.ch
Text: Nadja Naumann
Bild: Museum zu Allerheiligen
Erstveröffentlichung in kunst:art 82
