Comic als Kunst

2.4. – 19.6.2022 | Kunstmuseum Luzern

Knetfiguren und Marionetten sind bei Nathalie Djuberg draufgängerisch, verzweifelt, egoistisch und verletzlich. Die eigenwilligen Figuren, die aus Plastilin gefertigt sind, durchleben schwierige Situationen, die sie auf verschiedene Arten meistern oder an denen sie eben scheitern. Die schwedische Künstlerin arbeitet mit ihrem Partner Hans Berg, der die Musik dazu arrangiert, eng zusammen. Die Filme handeln von Leben, Tod, Liebe und Gewalt. Djuberg führt immer selbst Regie und Kamera, fertigt Bühnenbild und Kostüme an und kümmert sich um die technische Organisation. Mit der aufwendigen Stop-Motion-Technik wird jedes Bild einzeln aufgenommen. Ein Drehbuch gibt es nicht. Vielmehr entwickelt sich die Handlung beim Entstehen eines Filmes. Djuberg setzt die Figuren Situationen aus, die sich am menschlichen Abgrund abspielen. Wo Licht ist, ist auch Schatten und die Künstlerin erzählt, was sich im Schatten abspielen könnte oder tut. Albtraumhaft wandeln hier Menschen, Tiere und Fantasiegestalten zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt. Die skurrilen Geschichten mit den schrägen Figuren strotzen förmlich vor schwarzem Humor, ohne dabei lächerlich zu wirken. Auf den Besucher wirken die fantasievoll geschaffenen Videos faszinierend und spannend.

2004 wurde die Künstlerin in Schweden mit der Ausstellung „Tiger licking girl‘s butt“ in der Stockholmer Färgfabriken bekannt.
Nathalie Djuberg studierte von 1997 bis 2002 an der Malmö Art Academy. Seit 2004 arbeiten Djuberg und Berg zusammen.

 

 

 

Nathalie Djurberg & Hans Berg. Delights of an undirected Mind
2.4. – 19.6.2022
Kunstmuseum Luzern
Europaplatz 1
CH-6002 Luzern
Tel.: +41-41-2267800
Di – So 11 – 18 Uhr, Mi 11 – 19 Uhr
Eintritt: 15 CHF, erm. 6 – 12 CHF
www.kunstmuseumluzern.ch

Text: Nadja Naumann
Bild: Kunstmuseum Luzern
Erstveröffentlichung in kunst:art 84