“Bis wir uns wiedersehen…” – Discovery art fair im Frühjahr 2022 in Köln

Eine Nachbesprechung

Skulpturen von Jorge Cesar Saenz Gomez im Messeprogramm der Living Gallery_Foto Thomas Gessner

Zwei Jahre mussten Kunstliebhaber auf die beliebte Kölner Kunstmesse mit Fokus auf aufstrebende zeitgenössische Kunst verzichten. Umso größer war die Spannung, in welcher Form und mit welcher Resonanz die Frühjahrskunstmesse zurückkehrt. Und eines vorneweg: Es war ein durchweg gelungenes, imposantes Comeback, das Ende April in der XPost Köln im Herzen der Domstadt stattgefunden hatte.

Mit rund 140 Ausstellern und neben der Haupthalle zwei zusätzlich bespielten Ausstellungsräumen vermeldeten die Organisatoren sowohl bezüglich der Messefläche als auch im Bezug auf die Größe des Teilnehmerfeldes neue Rekorde. Vom Eröffnungstag an strömten Kunstinteressierte und Sammler in das historische Gebäude des ehemaligen Postzentrums. Gute Verkäufe und eine, wie immer, entspannte und lebendige Atmosphäre bewiesen, warum die Discovery Art Fair zu den erfolgreichsten deutschen Kunstmessen zählt.

Ins Auge des Sturms_Installation des Instituts fuer Inszenierungen_Foto Thomas Gesser

Sorgfältig haben die Messekuratoren aus einer großen Anzahl an Bewerbungen die nationalen und internationalen Ausstellerinnen und Aussteller ausgewählt. Die Spannbreite der Messeprogramme reichte von etablierten Positionen und bekannten Namen bis zu absoluten Neuentdeckungen der Gegenwartskunst.

Außergewöhnliche Objektkunst und ein umfangreiches Skulpturenprogramm gehörten zu den Messehighlights. Ob die von spanischer und afrikanischer Kultur geprägten Skulpturen des Künstlers Jorge César Sáenz Gómez aus Trinidad auf Kuba (am Stand der Living Gallery) oder die von galerie143 präsentierten fluoreszierenden Wandobjekte von Barbara Koch, sowohl Fachpublikum als auch Kunst-Neulinge konnten sich auf eine wahre Entdeckungsreise begeben.

Tief in die Kunst eintauchen und das Werk mit allen Sinnen erleben konnten die Besucher unter anderem in der begehbaren Installation „Ins Auge des Sturms“ des Instituts für Inszenierungen. Umringt von 1000 Schläuchen, die es zu durchdringen galt, verschoben sich die gewohnten Wahrnehmungen und man wurde Teil eines semitransparenten Labyrinths.

Urban-Art-Freunde durften an den Ständen der niederländischen Kalkman Gallery und der ATM Gallery Berlin Werke erleben, die ihren künstlerischen Ursprung in der Street Art haben und nun dabei sind den Kunstmarkt zu erobern. Und Fotografie-Fans kamen bei der Düsseldorfer Galerie Noir blanche auf ihre Kosten, die große Namen der Fotografiekunst wie Hans Lux, Walter Schels oder F.C. Gundlach zeigte, aber auch Arbeiten des Schauspielers und Fotografen Armin Rohde präsentierte.

Politisch wurde es im Messeprogramm der gebürtigen Venezolanerin Flaca, die sich mit ihren grafischen Inszenierungen für Emanzipation, Liberalismus und Toleranz einsetzt, oder am Stand der Online-Galerie Art-Limited, die mit Thomas Baumgärtels Werk „Put in Prison“ den Kreml-Chef im Häftlingsanzug abbildete. Ein Motiv, das parallel dazu auch als großes Wandbild in Köln enthüllt wurde.

Das vielfältige, spannende Angebot an künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten sowie die vielen persönlichen Begegnungen mit Galeristen und Kunstschaffenden machten die siebte Ausgabe der Discovery Art Fair Cologne zu einem Must-See des rheinländischen Kunstfrühlings und lassen uns jetzt schon auf die kommende Ausgabe der Entdeckermesse freuen.

Ein Wiedersehen ist bereits im November in Frankfurt möglich.

Messe Frankfurt – Halle 1.2
4. – 6. November 2022
Opening 3. November 2022
www.discoveryartfair.com

Text und Bilder: Discovery Art Fair

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