Leidenschaftlich

ab 3.4.2022 | Lyonel-Feininger-Galerie

Der in Quedlinburg geborene Hermann Klumpp (1902–1987) studierte am Bauhaus in Dessau, als er schon promovierter Jurist war. Hier traf er auf Lyonel Feininger und freundete sich mit ihm an. Es sollte eine Freundschaft werden, die auf eine harte Probe gestellt wurde. Als Feiningers Werke 1937 auf den Index der Nationalsozialisten kam und als „entartet“ galten, kehrte er in die USA zurück. Doch bevor er Deutschland verließ, übergab er ein großen Teil seiner Arbeiten vertrauensvoll an Klumpp. Der Quedlinburger wusste diesen künstlerischen Schatz gut zu verstecken und rettete ihn vor seiner Beschlagnahmung durch die Nazis. Die geretteten Werke waren 1986 der Grund, dass zu DDR-Zeiten die Lyonel-Feininger-Galerie gegründet wurde. Sie ist bis heute das einzige Feininger-Museum in der Welt.

Lyonel Feininger (1871–1956), dessen Eltern deutschstämmig waren, machte seine große Karriere in Deutschland. Natürlich hatte er da schon einen Namen in den USA, aber das Bauhaus sollte für ihn zu einer Art Sprungbrett in den Olymp der Kunstwelt werden und vor allem zu einer Inspirationsquelle.

In seiner neuen Schau stellt das Haus Feiningers vielfältiges Schaffen vor und auch das seiner Familie. Die 60 Gemälde, die der Künstler Klumpp anvertraute, wurden fast alle nach Rechtsstreitigkeiten zu DDR-Zeiten an die Erben zurückgegeben. Zehn Bilder verblieben in Quedlinburg und die Arbeiten auf Papier. Mitmachstationen laden die Besucher ein, sich über den Künstler und sein Werk zu informieren.

 

 

 

Lyonel Feininger. Meister der Moderne
ab 3.4.2022
Lyonel-Feininger-Galerie
Schlossberg 11
D-06484 Quedlinburg
Tel.: +49-3946-68959380
Mo + Mi – So 10 – 18 Uhr
Eintritt: 8 €, erm. 5 €
www.feininger-galerie.de

Text: Nadja Naumann
Bild: Lyonel-Feininger-Galerie
Erstveröffentlichung in kunst:art 85