Bedrohter Sehnsuchtsort

25.6. – 30.10.2022 | Kunsthalle Emden

Im Mittelalter war der finstere Wald ein Ort der Bedrohung, heute ist er selbst bedroht. Solange die Städteentwicklung überschaubare Dimensionen noch nicht auf Kosten der Natur überschritten hatte, schien der Mythos Wald in der Domäne der Künste gut aufgehoben zu sein, wo er gerne romantisch verklärt wurde. Doch dann führten die zunehmend versiegelten und gerodeten Flächen und die daraus resultierenden klimatischen Veränderungen zu immer lauteren Warnungen der Wissenschaft vor einem unumkehrbaren Klimawandel und Aufrufen zum Schutz der Bäume.

Der Wald spielt mit seiner großen Vielfalt an Organismen, Tieren und Pflanzen eine wesentliche Rolle für das Gleichgewicht der Erde. Kategorien wie Harmonie, Gleichgewicht und Schönheit der Natur, die insbesondere im hiesigen Kulturkreis mit ihm verbunden werden, gelten als wesentlich auch für die Gesundheit der menschlichen Psyche. Daher die Verve, mit der sich Naturschützer gegen das Waldsterben und das Abholzen von Forsten engagieren. Kurzum, der Wald lässt hierzulande niemanden kalt.

Die Ausstellung in der Kunsthalle Emden über „das Flüstern der Blätter“ widmet sich ab Juni dem Wald in der künstlerischen Darstellung von 1900 bis in die Gegenwart anhand von Bildern, Fotografien und raumgreifenden Installationen. Zu sehen sind unter anderem die mysteriösen und als ursprünglich empfundenen Aufnahmen verschiedener Waldlichtungen „Woodland“ des Konzeptkünstlers Daniel Gustav Cramer.

 

 

 

 

Mythos Wald. Das Flüstern der Blätter
25.6. – 30.10.2022
Kunsthalle Emden
Hinter dem Rahmen 13
D-26721 Emden
Tel.: +49-4921-975050
Di – Fr 10 – 17 Uhr, Sa + So 11 – 17 Uhr
Eintritt: 9 €, erm. 7 €
www.kunsthalle-emden.de

Text: Dr. Milan Chlumsky
Bild: Kunsthalle Emden
Erstveröffentlichung in kunst:art 85