In der bereits achten Auflage geht die von Alex Reding 2015 gegründete kleine, aber sehr feine Kunstmesse namens Luxembourg Art Week in diesem Jahr erneut an den Start. Angenommen wurden aus mehr als 160 Bewerbern nun 80 Galerien von 5 Kontinenten, so dass ein reiches Potpourri aus rund 1.500 Arbeiten auf etwa 5000 m2 zu sehen und selbstverständlich auch zu kaufen ist.
Dabei findet die Messe an ganz prominenten Stelle, auf dem Glacis Square direkt vor dem Theater in der Innenstadt von Luxemburg statt, und macht dabei das weniger prestigeträchtige Zelt, welches als Ausstellungsort dient wieder wett. Vor- und Nachteile bietet so ein temporären Messeort: Die gute Lage, die Erreichbarkeit und die dadurch erzielte nahezu automatisierte Aufmerksamkeit auch für potentielle „Laufkundschaft“ – vielerorts finden Messen ja in abgelegeneren Ortsteilen statt – sowie die Flexibilität des modeulen Zeltsystems, um den Ansprüchen und verschiedenen Größen der Aussteller gerecht zu werden, überwiegen den Planungsaufwand von knapp einem Jahr allein für den ephemeren Bau.
Gegliedert wird die Messe in Main Section (gelb), Solo (orange) und Take off (weiß).
Viele klassische Medien, aber auch ein Trend zur Wiederentdeckung alter Techniken und Materialien, Stoffliches, Macharten, Oberflächen, Strukturen und Materie scheinen zahlreiche Künstler beschäftigt zu haben. Materialität und die Erkundung neuer medialer Bedingungen sowie die Ambivalenz zwischen äußerer Erscheinung und thematischem Fokus sind für Judith P. Fischer, bei der zs art galerie, Marlon Wobst bei der Galerie Maria Lund und Helena Hafemann bei Jarmuschek + Partner gleichermaßen und doch auf ganz diverse Weise von Relevanz.
Punktuell werden die jungen Positionen vom sencondary market flankiert. Dieser ausgewogene Twist macht die Messe sehr sehenswert und so komplex.
Die Hessler Galerie vertritt keine Zeitgenossen, sondern verkauft etwa den Siebdruck Goethes von Andy Warhol, Serien von Pierre Soulages aus den 1970er Jahren, eine Arbeit von Françoise Morellet von 1951 oder Jean Dubuffet Faits mémorables I aus dem Jahr 1978. Einen Mix zwischen modernen und aktuellen Positionen – Arnulf Rainer und Richard Serra treffen auf David Nash und Christina Sara – zeigt die Galerie Lelong & Co. mit Dependancen in Paris und New York.
Gewohnte Bilder ad absurdum führen, indem das Prozessuale befragt und hinterfragt wird, sind ebenfalls bei Benjamin Ottoz und Jan De Vliegher ein spannendes Thema. Das Spiel mit Visualität und Haptik wird illusionistisch auf höchst hochwertige Weise gespielt – deren Resultate lassen sich bei Zidoun-Bossuyt Gallery und dem Zwart Huis erwerben.
Einzelausstellungen präsentieren die Stände in der Sektion Solo – so auch die Galerie Vis-à-Vis aus Metz, die auf der Messe parallel zu Ihren Galerieräumen Mathieu Boisadan präsentiert, dessen Werke von etwa 1000 Euro bis zu 15.000 Euro reichen.
Insgesamt ist viel klassisch sammelbare Kunst vertreten – Malerei, Druckgrafik, Plastik und Fotografie, wovon zugegeben wenig, dafür aber von hoher Qualität wie die Arbeiten von Donata Wenders bei der Galerie Baumgarten oder Inge Dick bei der Wiener Galerie Sturm & Schober zu sehen sind. Video und Digital Art spielen keine allzu große Rolle, ausgenommen natürlich das extra und erstmals eingerichtete NFT Front Office, welches von Parallel bespielt wird und eine der insgesamt fünf Repräsentantinnen von Louisa Clement, einer Real Doll, deren programmierte KI Gespräche mit der Roboterfrau zulassen – vorausgesetzt natürlich sie hat gerade Lust zu reden.
LISTE DER AUSSTELLER
Main Section, die Hauptsektion
- LISTE DER AUSSTELLER
- 193 Gallery, Paris, Venedig
- GALERIE ARNOUX, Paris
- Artskoco, Luxemburg
- La Patinoire Royale
- Galerie Valérie Bach, Brüssel
- Back\ash, Paris
- Galerie Albert Baumgarten, Freiburg
- LEE-BAUWENS GALLERY, Brüssel
- Galerie Bernard Bouche, Paris
- ANTONELLA CATTANI
- CONTEMPORARY ART, Bozen
- Ceysson & Bénétière, Luxemburg,
- Paris, Saint-Etienne, Lyon,
- New York, Genf
- Danysz Galerie, Paris,
- Shanghai, London
- Dauwens-Beernaert, Brüssel
- DavisKlemmGallery, Wiesbaden,
- Hochheim am Main
- Galerie DYS, Brüssel
- galerie EAST, Straßburg
- GALERIE EVA MEYER, Paris
- Gandy gallery, Bratislava
- GALERIE LOUIS GENDRE, Chamalières
- Galerie Laurent Godin, Paris
- GALERIE F. HESSLER, Luxemburg
- JARMUSCHEK + PARTNER, Berlin
- Galerie Martina Kaiser, Köln
- KLEINDIENST, Leipzig
- Bernhard Knaus Fine Art, Frankfurt
- GALERIE ANJA KNOESS, Köln
- La peau de l’ours, Brüssel
- Gebr. Lehmann, Dresden
- Galerie Lazarew, Paris
- Galerie Lelong & Co., Paris, New York
- GALERIE MARIA LUND, Paris
- Maruani Mercier, Brüssel,
- Knokke, Zaventem
- MDZ ART GALLERY, Knokke
- mediArt, Luxemburg
- Galerie Nathalie Obadia, Paris, Brüssel
- Nosbaum Reding, Luxemburg,
- Brussels
- Galerie Obrist, Essen
- RADIAL, Straßburg
- Galerie Rothamel, Erfurt, Frankfurt
- SALTIEL-KMG, Paris, Aix-en-Provence
- Schönfeld Gallery, Brüssel, Antwerpen
- SPAZIO NOBILE, Brüssel
- Galerie Heike Strelow, Frankfurt
- Gallery Sturm & Schober, Wien
- VALERIUS GALLERY, Luxemburg
- Maurice Verbaet Gallery, Knokke
- VICTOR LOPE ARTE
- CONTEMPORANEO, Barcelona
- Nadja Vilenne, Liège
- Zidoun-Bossuyt Gallery,
- Luxembourg, Dubaï, demnächst Paris
- zs art galerie, Wien
Solo, die Sektion für Entdeckungen
- Fellner Contemporary, Luxemburg
- Galerie Michael Janssen, Berlin
- MACADAM GALLERY, Brüssel
- Nosbaum Reding Projects, Luxemburg
- GALERIE VIS-À-VIS, Metz
- Zwart Huis, Brüssel
Take Off, die Sektion für aufstrebende Galerien
- ADRIÁN IBÁÑEZ GALERÍA,
- Tabio-Cundinamarca
- GALERIE ARIANE C-Y, Paris
- Balak – espace temporaire d’art
- contemporain, Charleville-Mezières
- Centre d’Art Contemporain du
- Luxembourg Belge, Buzenol
- Clages, Köln
- Galerie Delphine Courtay, Straßburg
- Galerie Valérie Delaunay, Paris
- Empreinte atelier de gravure,
- Luxemburg
- Galerie Ilian Rebei, Paris
- Galerie Goutal, Aix-en-Provence
- HARIKO, Esch-sur-Alzette, Ettelbruck
- janinebeangallery, Berlin
- KUNSTVEREIN TRIER
- JUNGE KUNST e.V., Trier
- LAGE EGAL Curatorial Project, Berlin
- Modulab, Metz
- Montoro 12, Brüssel, Roma
- L’Orangerie espace d’art
- contemporain, Bastogne
- Galerie Palais Walderdorff, Trier
- GALERIE JEAN-LOUIS RAMAND,
- Aix-en-Provence
- Reuter Bausch Art Gallery, Luxemburg
- GALERIE ROBET DANTEC, Belfort
- Romero Paprocki, Paris
- LA « S » Grand Atelier, Vielsalm
- Uppman Dauphin Neuman,
- Luxemburg
- Versant Sud, Marseille
Der Artikel wurde im Zuge einer Pressereise organisiert von ARTPRESS – Ute Weingarten verfasst.
Projektbezogener Kontakt:
Alexandra Saheb
saheb.artpress@uteweingarten.de
T. +49 30 48 49 63 50
Danziger Str. 2
10435 Berlin
www.artpress-uteweingarten.de
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