Andere Sichtweise

3.9. – 4.12.2022 | Kunstmuseum Thun

Hört man in den Nachrichten, wie es um Afghanistan steht, so sind das derzeit keine guten Nachrichten. Nach einem Jahr der Herrschaft der Taliban sind es vor allem die Menschen, die darunter leiden. Auch wenn das Land weit weg ist, so ist die derzeitige Lage in Europa höchst angespannt. So gesehen ist das Motto der Ausstellung „The Other Kabul“ nicht auf das Land Aghanistan allein beschränkt. „The Other Kabul“ wird hier als ein Ort der Zukunft verstanden, der überall in der Welt liegen kann. Rund zwanzig afghanische und nicht aus Afghanistan stammende Künstler haben sich mit dem Thema Garten als Mikrokosmos auseinandergesetzt. Die Arbeiten entstanden eigens für diese Ausstellung.

Ohne die Natur kann der Mensch nicht existieren. Der Garten erlebt seit dem Ausbruch der Pandemie eine wahre Renaissance. Es ist nicht allein das Gärtnern, was ihn ausmacht. Es ist auch die Nähe zur Erde und die Bestellung dieser. Dem Selbstversorger schmeckt nicht nur die selbst gezogene Tomate besser, es ist auch Balsam für die Seele. Das Gefühl für die Natur ändert sich ebenfalls. Die Ausstellung zeigt allerdings keineswegs nur die heile Welt des Gartens. Vielmehr hinterfragt sie, was der Mensch der Natur angetan hat und weiterhin antut, ohne dabei zu bedenken, dass am Ende die Menschheit unter den irreparablen Schäden leiden wird. Fauna und Flora wissen sich immer zu helfen, wie die Geschichte der Entstehung unseres Planeten zeigte. Sie sind in der Lage, sich den jeweiligen Situationen anzupassen. Der Mensch kann das nicht.

The Other Kabul. Remains of the Garden
3.9. – 4.12.2022
Kunstmuseum Thun
Thunerhof, Hofstettenstr. 14
CH-3602 Thun
Tel.: +41-33-2258420
Di – So 10 – 17 Uhr, Mi 10 – 19 Uhr
Eintritt: 10 CHF, erm. 8 CHF
www.kunstmuseumthun.ch

Text: Nadja Naumann
Bild: Kunstmuseum Thun
Erstveröffentlichung in kunst:art 87