Prospektiv und voller Erinnerung

1.10. – 20.11.2022 | Museen Böttcherstraße

Im kommenden Herbst präsentieren die Museen Böttcherstraße zum 27. Videokunst Förderpreis Bremen eine Sonderausstellung mit zwei Projekten. „Amphibische Pfade“ und „Heimat ist da, wo wir nicht sind“ titeln die beiden Arbeiten der drei Preisträgerinnen Maria Ebbinghaus, Alina Schmuch und Helena Otto. „Amphibische Pfade“ erforscht wissenschaftliche, strukturell ökonomische wie persönliche Perspektiven auf den Hochwasserschutz in Küstengebieten, wovon Bremen als küstennahe Stadt direkt betroffen ist. Brutal wirkt das Bild eines Baggers inmitten des Meeres, während er Baumstämme in den Meeresboden rammt. Fotografien, die vom Menschen erzählen, der in die Natur eingreift, sie bearbeitet und im Wettrennen mit dem Klimawandel um Anpassung ringt. „Amphibische Pfade“ erforscht als wegweisende Kunst Möglichkeiten, auf steigende Meeresspiegel zu reagieren, prospektiv Lösungen zu erarbeiten und lädt zum Hin- statt Wegsehen ein.

Mit „Heimat ist da, wo wir nicht sind“ ver- und bearbeitet Helena Otto mit biografischem Bezug im dokumentarischen Kunstfilm Fragen nach Identität und kultureller Zugehörigkeit. Sie untersucht Heimat über die bloße örtliche Herkunft hinausgehend, als besondere Emotion, welche eng geknüpft an das eigene Selbst Erinnerungen, Vertrautheit und Fremdsein birgt. Im Rahmenprogramm der Ausstellung werden die Künstlerinnen Aktionen im Museum vornehmen, eine Art „Aktivierung“ der Werke, wie etwa eine geplante Performance von Helena Otto. Zu sehen sein werden die Videokunstarbeiten sowohl im Paula Modersohn-Becker-Museum als auch im Ludwig Roselius Museum.

  1. Videokunst Förderpreis Bremen. Maria Ebbinghaus, Helena Otto und Alina Schmuch
    1.10. – 20.11.2022
    Museen Böttcherstraße
    Böttcherstr. 6
    D-28195 Bremen
    Tel.: +49-421-3388222
    Di – So 11 – 18 Uhr
    Eintritt: 10 €, erm. 6 €
    www.museen-boettcherstrasse.de

Text: Johanna Bayram
Bild: Museen Böttcherstraße
Erstveröffentlichung in kunst:art 87