Urformen der Kunst

1.11.2022 – 5.3.2023 | Landesmuseum Oldenburg

Es ist faszinierend, was Künstler inspirierte. Da sind die Höhlenmalereien von Lascaux, die zwar erst 1940 entdeckt wurden, die aber mit einem Alter von gut 40.000 Jahren lange Zeit als der Beginn der Kunst galten. Pablo Picasso war im Jahr ihrer Entdeckung ein sehr früher Besucher und Bewunderer dieser Tierbilder. Etwas jünger sind die Fotografien von Eadweard Muybridge, der als erster filmähnliche Sequenzen von Tieren in Bewegung fotografierte. Mit ihnen konnte 1878 dann auch geklärt werden, ob Pferde im Galopp zumindest kurzzeitig alle vier Hufe in der Luft haben. Muybridge war damit ein Pionier des bewegten Bildes und unbedingt bedeutsam für malerische Tierstudien. Die Inseln der Südsee, insbesondere die Osterinsel, und die Kunst ihrer Ureinwohner haben ganze Scharen von Künstlern beeinflusst: Gauguin, Pechstein und viele andere.

Der Jugendstil wiederum hat sich in der Pflanzenwelt Inspiration geholt. Blätter, Blüten und Strukturen sind wiederkehrende Ornamente in Kunst, Buchdruck und Architektur. Karl Blossfeldt (1865–1932) hat unter dem Titel „Urformen der Kunst“ (1928) seine Fotografien von Pflanzen veröffentlicht, die an Ornamente und Skulpturen erinnern. Bereits im Erscheinungsjahr der „Urformen der Kunst“ zeigte das Landesmuseum Oldenburg als vermutlich erstes Museum eine Auswahl der Bildtafeln von Blossfeldt im Oldenburger Schloss. 96 Jahre später werden die Bildtafeln nun im Duett mit den „Eisblumen“ (1923) von Albrecht Leistner (1887–1950) gezeigt.

Urformen der Kunst von Albrecht Leistner und Karl Blossfeldt
1.11.2022 – 5.3.2023
Landesmuseum Oldenburg
Prinzenpalais
Damm 1
D-26135 Oldenburg
Tel.: +49-441-40570400
Di – So 10 – 18 Uhr
Eintritt: 9 €, erm. 6 €
www.landesmuseum-ol.de

Text: Christian Corvin
Bild: Landesmuseum Oldenburg
Erstveröffentlichung in kunst:art 88