Atmende Räume

18.11.2022 – 26.2.2023 | Museum für Gegenwartskunst Siegen

Immaterielle Skulpturen, und davon eine ganze Ausstellung; was zunächst schwer vorstellbar anmuten mag, wird im Museum für Gegenwartskunst Siegen zu einem ganz besonderen, immersiven Ereignis für die Sinne. Denn gemäß dem Titel „Odor“ stehen Gerüche im Mittelpunkt der Schau, möchten Gefühle und Erinnerungen wecken. Hierfür werden zum einen bereits bestehende Werke präsentiert, zum anderen ortsspezifische Bezüge entwickelt – von dezenten Eingriffen in die Architektur der Museumsräume, die den Raum wie ein Lebewesen atmen lassen möchten, bis hin zu transpirierenden Böden oder Wänden, die Duft verströmen.

Während sich beispielsweise Clara Ursitti mit der Nachbildung, Kondensierung und Präsentation ihres eigenen Geruchs sowie jenem ihrer Umwelt befasst, verwebt Oswaldo Maciá Klang und Geruch mit dem Ziel, die Kunst über die visuelle Rezeption hinaus zu erweitern, und Luca Vitone verfolgt vielfältige Spuren, die sich in Räume einschreiben – auch olfaktorisch. Immer wieder ist die Rolle der verschiedenen Sinne in der Kunstrezeption sowie Selbstempfinden, Vergänglichkeit, Klima und Politik Thema für die teilnehmenden Künstler, darunter außerdem Jason Dodge, Carsten Höller, Teresa Margolles, Pamela Rosenkranz und Sissel Tolaas.

Im Jahr 2023 wird die Ausstellung weiterziehen: In Zusammenarbeit mit dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum wird sie dann in Innsbruck unter anderen räumlichen Bedingungen präsentiert und die Sinne der Besuchenden auf wieder neue Weise herausfordern.

Odor. Immaterielle Skulpturen
18.11.2022 – 26.2.2023
Museum für Gegenwartskunst Siegen
Unteres Schloss 1
D-57072 Siegen
Tel.: +49-271-4057710
Di – So 11 – 18 Uhr, Do 11 – 20 Uhr
Eintritt: 5,90 €, erm. 4,60 €
www.mgksiegen.de

Text: Ninja Elisa Felske
Bild: Museum für Gegenwartskunst Siegen
Erstveröffentlichung in kunst:art 88