Galerie Laetitia Gorsy: ein Ort für Künstlerinnen

Bis zum 28.01.2023 | Galerie Laetitia Gorsy

Der Ansatz der Galeristin Laetitia Gorsy ist ungewöhnlich in der Welt der Kunst. Sie hat sich auf die Arbeiten und Werke ausschließlich von Künstlerinnen fokusiert, das mit einem Netzwerk zwischen Künstlerinnen, Unternehmen und Sammlern einhergeht.

Ihre Galerie She BAM! gründete Laetitia Gorsy 2018 und sie besteht aus zwei Showrooms in Leipzig: In der Spinnereistraße 7 und in der Franz-Flemming-Straße 9.

Bis zum 18. Februar 2023 läuft die Ausstellung „Céline Struger. Geospirit“ in der Spinnereistraße 7, die einen Einblick in die neuesten Arbeiten der österreichischen Künstlerin gibt. Struger setzt sich mit Skulpturen und ortsspezifischer Kunst auseinander.

Noch bis zum 28. Januar 2023 ist in der Franz-Flemming-Straße 9 die Schau „Sarah Pschorn – ‘WE SHALL SEA ‘“ zu sehen. Die gebürtige Dresdnerin stellte 2019 bei She BAM! das erste Mal aus und ihr Atlier befindet sich ebenfalls in der Franz-Flemming-Straße.
Sarah Pschorn studierte an der Burg Giebichenstein Kunsthochchule Halle bei Prof. Martin Neubert Keramik und lehrt hier seit 2018.
Sie war die erste Absolventin der Burg Giebichenstein, die das Gerhard-Marcks-Stipendium 2020 – ausgewählt von einer Fachjury – erhielt und drei Monate finanziell unterstützt in Ahrensoop an der Ostsee im Gerhard-Marcks-Künstlerhaus an einem Projekt arbeiten konnte. Das Stipendium ermöglichte zudem den Druck eines Kataloges.

Pschorns Gefäße sind den Motiven der Unterwasserwelt entlehnt und gern arbeitet die Künstlerin Alltagsgegenstände wie Untersetzer oder Dessertschalen im DDR-Design ein, die oftmals nicht gleich auf dem ersten Blick zu erkennen sind.
Der Hang zum Meer und Wolken verarbeitet die Künstlerin spielerisch in einem Material, das seine Tücken hat. Denn was sich hier spielend leicht präsentiert, durchlebt einen intensiven Schaffensprozeß, in dem die Glasur am Ende die Krönung des Materials Porzellan ist.
Muscheln lassen sich häufig in den Arbeiten entdecken und erinnern in ihrer Anordnung an den Kopf voller Schlangen der sterblichen Gorgone Medusa. Die Schlangenköpfe sucht der Betrachter hier vergebens, statt ihrer sind es die Muscheln, die eine beruhigende Wirkung für das Auge entfalten.

Recht raffiniert ist die Präsentation der Gefäße auf Holzscheiben, die die Künstlerin für die Schau ausgeliehen hat und die nicht bearbeitet wurden. So entsteht ein urbaner Eindruck, im dem die Natur mit eingearbeitet wurde und den Kunstwerken sichtbar eine Bodenhaftung verleiht.

Unter dem Titel RECORDS OF GRAVITY zeigt das Gerhard-Marcks-Haus in Bremen ab dem 19. Februar 2023 die erste große Einzelausstellung von Sarah Pschorn, die die gesamte Bandbreite der Künstlerin zeigen wird.

Text und Fotos: Nadja Naumann

www.shebam.art

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