Es ist kurios: Die Menschheit kennt schon seit gut 5.000 Jahren Elektrizität (Ägypter, Zitteraal), mit weiterem Erkenntnisgewinn vor gut 2.600 Jahren (Thales von Milet, Aufladung Bernstein). Doch erst in den letzten 300 Jahren gelangen immer weitere Nutzungen der Elektrizität, angefangen vom Blitzableiter (Benjamin Franklin 1752), dem Schreibtelegrafen (Samuel F. B. Morse 1833), der Erfindung des Wechselstroms (Nikola Tesla 1886) bis hin zu den ersten funktechnischen Übertragungen (Alexander S. Popow 1896). Waren im 19. Jahrhundert strombetriebene Geräte noch die Ausnahme und ein Spielzeug der Reichen, so war es das 20. Jahrhundert, das den Siegeszug ermöglichte. Heute, im 21. Jahrhundert, wird geradezu alles von Elektrizität angetrieben. Und so ist es auch kein Wunder, dass alle Dystopien auch davon handeln, dass es eben keinen Strom mehr gibt. Waren es im 19. und 20. Jahrhundert noch Kohle und Gas, die Maschinen antrieben oder Strom für ebendiese erzeugten, so sind es heute Wind und Sonne, die das übernommen haben.
Die Ausstellung in Pyrmont möchte Elektrizität erfahrbar machen. „Achtung Hochspannung!“ zeigt historische Maschinen und merkwürdige Geräte. Vor allem aber kann man an verschiedenen Stationen experimentieren und selbst erfahren, was Elektrizität ist, wie sie gewonnen wird und was sie antreibt. Elektrizität sichtbar zu machen ist eine der Herausforderungen, vor der jede Ausstellung zu dem Thema steht. Es werden einem die Haare zu Berge stehen, Blitze und Funken fliegen hoch!
Achtung Hochspannung!
15.12.2022 – 16.4.2023
Museum Bad Pyrmont
Schloßstr. 13
D-31812 Bad Pyrmont
Tel.: +49-5281-606771
Di – So 10 – 17 Uhr
Eintritt: 4 €, erm. 2-3 €
www.museumpyrmont.de
Text: Christian Corvin
Bild: Museum Bad Pyrmont
Erstveröffentlichung in kunst:art 89