LAb(au) steht für Laboratorium für Art und Urbanismus und existiert in Belgien seit über 25 Jahren. Das Kunstmuseum Heidenheim widmet der Künstlergruppe die erste Einzelausstellung in Deutschland und das Kollektiv hat eigens für das Haus eine Präsentation zusammengestellt, in deren Fokus die Auseinandersetzung mit dem Monochrom steht. Einfarbige Flächen haben für den Künstler ihren Reiz und sie zu bespielen ist das Schwierige daran. LAb(au) hat sich damit intensiv beschäftigt und überrascht den Betrachter mit völlig neuen Ansätzen, die in der überarbeiteten modernen Version zu überzeugen wissen.
Raffiniert angelegt ist „One Thousand Six Hundred Light Years“, das in seiner bisher größten Version in Deutschland präsentiert wird. Das Werk besteht aus einem großen Feld radiolumineszierender gelber Pigmente. Das Feld gibt konstant Energie ab. In 1.600 Jahren ist davon nichts mehr übrig, weil sich das Feld bis dahin vollständig aufgelöst haben wird – eine Verbildlichung der Vergänglichkeit von Zeit. Flankiert wird die beeindruckende Arbeit von Werken, die in Schwarz-Weiß gehalten sind.
Neben der Farbe beschäftigt sich die Künstlergruppe mit Sprache und deren Übersetzung in andere Systeme. Es werden ganz Buchreihen wie bei einem Lexikografen erstellt, die es ermöglichen, unendliche Formenkombinationen zu erforschen und damit leere weiße Seiten zu füllen. So entstehen aus Sprache abstrakte Muster.
LAb(au) wurde 1997 gegründet und besteht aus wechselnden Mitgliedern unterschiedlicher Berufe.
LAb(au). Zeitzeichen
bis zum 26.2.2023
Kunstmuseum Heidenheim
Marienstr. 4
D-89518 Heidenheim a. d. Brenz
Tel.: +49-7321-3274810
Di + Do – So 11 – 17 Uhr, Mi 13 – 19 Uhr
Eintritt: 5 €, erm. 3 €
www.kunstmuseum-heidenheim.de
Text: Nadja Naumann
Bild: Kunstmuseum Heidenheim
Erstveröffentlichung in kunst:art 89
