Papierkunst in Waiblingen
Das Arbeiten auf Papier gehört seit je zu den klassischen künstlerischen Techniken – ebenso lange aber steht das empfindliche Medium rangmäßig etwas in der zweiten Reihe: Es ist Entwurf, Skizze, also Vorbereitung für das „eigentliche“ Werk. In der Galerie Stihl im schwäbischen Waiblingen sieht man das definitiv anders. Seit der Gründung hat sich das Haus zur Aufgabe gemacht, das Papier als Bildträger und eigenständiges Material ins Bewusstsein des Publikums und natürlich auch der produzierenden Künstler zu bringen. Denn die Möglichkeiten des auf den ersten Blick so simplen flächigen Werkstoffs sind in der Tat gewaltig: Man kann ihn falten, knautschen, kleben, färben, zu Bildobjekten formen und natürlich kann man darauf zeichnen. Druckgrafik ist möglich, Entwurfszeichnungen, Comics und tausend Möglichkeiten mehr. Um Künstler zu inspirieren, diese Möglichkeiten auszuloten und zu erweitern, vergibt die Stadt Waiblingen nun 2023 das erste Mal ein Stipendium. Ermöglicht durch die Unterstützung der Eva Mayr-Stihl Stiftung (neben einem weiteren Nachlass), öffnet sich das Papierkunststipendium der Zeichenkunst und dem Medium Papier in der gesamten Bandbreite.
Die Besonderheit des Preises ist seine sozusagen zweistöckige Konzeption: In diesem Jahr ist es als Hauptstipendiatin die Stuttgarter Professorin Katrin Ströbel, die selbst dort arbeiten, vor allem aber die drei jungen Nachwuchskünstlerinnen aus Deutschland, Frankreich und Marokko betreuen wird.
1. Papierkunststipendium der Stadt Waiblingen
1.7. – 8.10.2023
Galerie Stihl Waiblingen
Eva Mayr-Stihl Platz 1
D-71332 Waiblingen
Tel.: +49-7151-50011686
Di – So 11 – 18 Uhr, Do 11 – 20 Uhr
Eintritt: 6 €, erm. 4 €
www.galerie-stihl-waiblingen.de
Text: Dieter Begemann
Bild: Galerie Stihl Waiblingen
Erstveröffentlichung in kunst:art 92