Preis der Nationalgalerie

16.09.2021-27.2.2022 | Hamburger Bahnhof

Schatten und geisterhafte Wesen schieben sich in unser Dasein und lassen uns darüber spekulieren, welche Vergangenheit sie durchschritten haben. Die Figuren der in Berlin und Oslo lebenden Künstlerin Sandra Mujinga haben anthropomorphe und architektonisch reduzierte Skelette, sind überzogen mit verflochtenen Stoffbahnen. Mit dem visuellen Material erschafft sie hautähnlich überzogene Erscheinungsbilder, die ganz widersprüchliche Erfahrungen vereinen und unter anderem die Menschwerdung und dystopische Vergänglichkeit thematisieren. Die Künstlerin wurde für diese künstlerische Auseinandersetzung nun mit dem diesjährigen Preis der Nationalgalerie ausgezeichnet.

Für ihre Arbeiten, die im Rahmen der Shortlist-Ausstellung mit den Werken der weiteren Nominierten im Hamburger Bahnhof, dem Museum für Gegenwartskunst in Berlin, zu sehen sind, nutzt Sandra Mujinga ganz verschiedene künstlerische Medien – sie arbeitet skulptural und mit digitalen Formaten. Die Künstlerin beeindruckte die Jury mit ihrer hohen „Sensibilität für die verwendeten Materialien“, so die Begründung der Preisvergabe. In ihren Werken spiegeln sich Wandlungsfähigkeit und ein evolutionäres Moment: „Sie erinnern uns daran, dass wir für unser Überleben auf andere Lebewesen Rücksicht nehmen müssen und von ihnen Strategien lernen können, sich an eine stets verändernde Umwelt anzupassen“, heißt es noch im Jury-Statement. Sandra Mujingas überlebensgroße Arbeiten werden im Herbst 2022 in einer Einzelausstellung präsentiert werden.

 

 

Preis der Nationalgalerie 2021
bis zum 27.2.2022
Hamburger Bahnhof
Invalidenstr. 50-51
D-10557 Berlin
Tel.: +49-30-266424242
Di – Fr 10 – 18 Uhr, Sa + So 11 – 18 Uhr
Eintritt: 14 €, erm. 7 €
www.smb.museum

Text: Karolina Wrobel
Bild: Hamburger Bahnhof
Erstveröffentlichung in kunst:art 82