Gunter Damisch im Forum Würth Rorschach
Er gehörte zu den „Neuen Wilden“ Anfang der 1980er-Jahre, einer Kunstströmung in Deutschland und Österreich: Gunter Damisch (1958–2016). Der österreichische Künstler studierte von 1978 bis 1983 an der Akademie der bildenden Künste Wien Malerei und Grafik bei Max Melcher und Arnolf Rainer. An seiner Ausbildungsstätte unterrichte er ab 1992 bis zu seinem Tod 2016 als Professor für Grafik. Bereits in den 1980er-Jahren begann Reinhold Würth Werke von ihm für seine Sammlung anzukaufen und behielt es kontinuierlich bei. 42 Arbeiten des Künstlers sind die Basis der monografischen Ausstellung zu Gunter Damisch, einem der wichtigsten Künstler der Sammlung österreichischer Kunst.
Farbintensiv sind die Bilder von Gunter Damisch, die ebenso real wie abstrakt eine Art Mikrokosmos zeigen, wie beim Blick durch ein Mikroskop auf winzige Teilchen einer Materie. Bei Damisch entwickeln sie ein eigenes Leben. Die strenge Wissenschaft sprengt er förmlich auf und arbeitet amöbenartige Wesen in seine Werke ein. Die Erkenntnisse der Wissenschaft scheinen hier wie eine Schablone unter dem farbenprächtigen Treiben des Künstlers zu liegen. Eine wichtige Rolle als Schlüssel zu den Arbeiten spielen die wegweisenden Titel, die wiederum in Poesie ausgeformt sind. Seine Skulpturen, die ab den 2000er-Jahren monumentale Größen annehmen, ergänzen sein Werk dreidimensional. Gunter Damisch entdeckte in den winzigen Mikroben eine Faszination, die ihn zu einzigartigen Kunstwerken inspirierte.
Gunter Damisch. Teile vom Ganzen
bis zum 2.6.2024
Würth Haus Rorschach
Churerstr. 10
CH-9400 Rorschach
Tel.: +41-71-2251000
Di – So 11 – 17 Uhr
Eintritt frei
www.wuerth-haus-rorschach.ch
Text: Nadja Naumann
Bild: Würth Haus Rorschach
Erstveröffentlichung in kunst:art 94