Artsplash | Besucheransturm zur Leipziger Buchmesse!

Artsplash 23.03.2016

Impression Glashalle der Leipziger Buchmesse (Foto Leipziger Messe GmbH, Uli Koch)

Vom 17. bis zum 20. März 2016 wurden auf der Leipziger Buchmesse die neuesten Bücher vorgestellt. Im Gegensatz zur Frankfurter Buchmesse befand sich die sächsische Metropole Leipzig vier Tage voll im Lesefieber, denn seit 25 Jahren gibt es das Lesefest „Leipzig liest“. Was einmal im kleinen Rahmen begann, ist heute Europas größtes Event dieser Art. Mit 260.000 Besuchern in vier Tagen hat die Leipziger Buchmesse noch einmal ordentlich zugelegt. 2015 waren es 251.000.

Für mich ist jedes Jahr die Verleihung des Preis der Leipziger Buchmesse ein absolutes Muss. Je fünf Bücher in den Kategorien Übersetzung, Sachbuch/Essayistik und Belletristik werden von einer wechselnden Jury nominiert. Der Charme dieser Verleihung liegt darin, dass alle Besucher daran teilhaben können, denn sie findet in der Glashalle der Messe statt. Und auch hier trifft zu, dass die Veranstaltung, die es seit 2005 gibt, von Jahr zu Jahr beliebter wird. In diesem Jahr war in der Kategorie Sachbuch der Bildband „Adolph Menzel. Auf der Suche nach der Wirklichkeit“ von Werner Busch nominiert. Ich hätte das Buch am liebsten gleich zum Rezensieren mit von der Messe geschleppt, was leider nicht ging. Ich werde mich also gedulden müssen, bevor ich es in meinem Blog vorstellen kann.

Die Preisverleihung des Preis der Leipziger Buchmesse 2016 in der Glashalle (Foto Leipziger Messe GmbH, Tom Schulze)
Die Preisverleihung des Preis der Leipziger Buchmesse 2016 in der Glashalle (Foto Leipziger Messe GmbH, Tom Schulze)

Das Rennen machte Jürgen Goldsteins „Georg Forster. Zwischen Freiheit und Naturgewalt“. Foster war jener Revolutionär, der 1793 in Mainz die erste deutsche Republik in Deutschland ausrief. In der Kategorie Übersetzung ging der Preis an Brigitte Döbert, die Bora Cosics Roman „Die Tutoren“ aus dem Serbischen in die deutsche Sprache übersetzte. Guntram Vesper hauchte ein „Danke“ ins Mikrophon. Sein Roman „Frohburg“ wurde in der Belletristik prämiert und verknüpft die eigene Biografie mit geschichtlichen Ereignissen in Deutschland.

Was mich sehr freut ist, dass Litauen 2017 das Schwerpunktland der Leipziger Buchmesse sein wird. Ich stieß nach der Pressekonferenz auf ein schönes reich bebildertes Buch über Vilnius und fragte, ob es das denn auf englisch gebe. Man sagte mir, noch nicht. Einer, der sich unermüdlich dafür einsetzt, dass die osteuropäische Literatur im Westen wahrgenommen wird, ist Lojze Wieser aus Österreich. Für das kommende Jahr ist die Übersetzung von drei Büchern dreier Autoren aus Litauen geplant, die im Wieser Verlag erscheinen werden. In diesem Jahr hat sich Lojze Wieser seinen Stand mit Erika Hornbogner und ihrem Verlag Drava geteilt, der begonnen hat, auch Kunstbücher zu verlegen. Beide Verlage sind in Klagenfurth/Kärnten beheimatet.

Zum Umtrunk nach der Pressekonferenz gab es nicht die üblichen Häppchen von dem hervorragenden Caterer der Messe. Die Litauer hatten Gebäck aus ihrem Land mitgebracht und ich war begeistert, denn in den Keksen war weitaus weniger Zucker als hierzulande und es fehlten die üblichen Geschmacksverstärker. 2002 war Litauen bereits das Gastland auf der Frankfurter Buchmesse und mit viel Engagement bereiten sich die Litauer auf das kommende Jahr in Leipzig vor.

Eine kleine Geschichte zum Schluss. Die Fattoria La Vialla aus der Toskana hat sich auf Bioprodukte eingeschworen und veröffentlicht Kochbücher, die in Deutschland sehr beliebt sind. Auf meinem Streifzug durch Halle 3 stieß ich auf diesen Stand, an dem unter anderem fröhlich Wein, Salami und Brotaufstriche probiert wurden. „Ich komme nachher, um einzukaufen“, rief ein Besucher. Ich war ziemlich verwundert und man erklärte mir, dass man ganz bewusst mit den italienischen Köstlichkeiten nach Leipzig gekommen sei, um den Geschmack der Toskana allen näher zu bringen. Hoffentlich auch im kommenden Jahr!

 

Text: Nadja Naumann | Bild: Leipziger Messe GmbH
Externer Link: Leipziger Buchmesse

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