von Dr. Milan Chlumsky //
Zu Recht hat das Metropolitan Museum of New York 2001 die Ausstellung der drei wichtigsten Repräsentanten der dänischen Malerei – Peter Ilsted, Carl Holsøe und Vilhelm Hammershøi – mit den Interieursansichten Vermeer van Delfts in Verbindung gebracht. Diese drei Gründer der progressiven künstlerischen Vereinigung „The Free Exhibition“ wussten ihre Bilder, die wie jene von Vermeer auf den ersten Blick das geregelte Leben eines ordentlichen Haushaltes zeigen, mit Elementen der Unruhe und des Mysteriums anzureichern, wobei fast immer eine gekonnte Lichtführung die Hauptrolle spielte. Auch die französischen Impressionisten fanden daran Gefallen, so Pierre-Auguste Renoir beim Betrachten eines Porträts von Hammershøi. Doch was man fortan die Kopenhagener Schule der Malerei des Interieurs nannte, verdankte seinen Namen vor allem dem Maler und Drucker Peter Ilsted.
Er malte seine lichtdurchfluteten Bilder meist vom hinteren Teil des Raumes aus, was eine Portion Rätselhaftigkeit hineintrug. Nicht nur Kritiker, sondern auch Malerkollegen wollten dem Rätsel auf die Spur kommen – eine Faszination, die bis heute andauert. Außerdem gehörte Ilsted zu den herausragenden Druckern und Kupferstechern seiner Zeit. Die hohe Qualität seiner großformatigen Blätter machen diese zu den gefragtesten seit mehr als 100 Jahren. In dieser Sammlung von etwa 380 Gemälden, Zeichnungen und Druckgrafiken, die Christoph Müller dem Land Mecklenburg-Vorpommern schenkte, findet sich neben Ilsted auch Janus la Cour, der Lieblingsmaler des Sammlers – ein Anlass zu einem ausführlichen Gespräch.
Die Dänen! Schenkung Christoph Müller
bis zum 12.8.2018
Pommersches Landesmuseum
Rakower Str. 9
D-17489 Greifswald
Tel.: +49-3834-83120
Di – So 10 – 18 Uhr
Eintritt: 6,50 €, erm. 4,50 €
www.pommersches-landesmuseum.de
Erstveröffentlichung in kunst:art 61.
