100 Jahre Bauhaus

12.4. – 11.8.2019 | MAKK – Museum für Angewandte Kunst Köln

Marianne Heymann, „Li-Tai-Pe am Hof“ aus Clemens von Franckensteins Oper „Des Kaisers Dichter Li-Tai-Pe“, Köln, 1932 (MAKK) (© Theaterwissenschaftliche Sammlung der Universität zu Köln)

Bauhaus hat natürlich einen geografischen Schwerpunkt um Leipzig herum. Weimar liegt in Richtung Südwesten etwa 100 Kilometer entfernt und Dessau etwa 70 Kilometer in Richtung Norden. Doch Bauhaus war recht schnell überregional erfolgreich, so dass alle Regionen ihr Bauhaus und ihre Bauhaus-Künstler haben. Das gilt bis ins Ausland hinein.

Zwei Kölnerinnen am Bauhaus

So soll nachgewiesen sein, dass es 14 Bauhauskünstler aus Köln gab, von denen zwei Künstlerinnen am MAKK näher präsentiert werden und ihr Wirken erstmals einer größeren Öffentlichkeit dargereicht wird. Die beiden Cousinen Margarete (1899–1990) und Marianne (1905–2003) Heymann stammten aus einer jüdischen Familie. Margarete ging zur Ausbildung in die Keramikwerkstatt, verließ das Bauhaus 1921 nach nur einem Jahr wieder. Dennoch prägte diese Zeit ihr Werk. Sie emigrierte 1936 nach Großbritannien. Marianne Heymann besuchte ab 1923 die Bildhauerei-Werkstatt und ab 1925, nach dem Umzug nach Dessau, den Unterricht für Bildhauerei und Bühnenkunst bei Gropius. Sie arbeitete anschließend als Bühnenbildnerin am Mannheimer Nationaltheater und an der Kölner Oper. 1933 entkam sie über Ascona nach Paris, nach dem Krieg emigrierte sie nach Israel.

Unsere Künstler am Bauhaus

Auch Nürnberger waren am Bauhaus und diese werden nun in ihrer Heimatstadt mit einer Ausstellung geehrt. Insbesondere das Werk des Bildhauers Willy Bloss (1906–1946), der Textildesignerin Bella Ullmann Broner (1905–1993) sowie der Architekten Josef Frör (1908–1979) und Rudolf Ortner (1912–1997) wird nachgezeichnet. Daneben werden viele Persönlichkeiten, die nicht aus Nürnberg stammten, aber in Nürnberg in verschiedenen Funktionen tätig waren und den Bauhaus-Stil voranbrachten, in Erinnerung gerufen.

BauhausFrauen – Lehrerinnen und Absolventinnen

Die Geschichte des Bauhaus ist eine stark männlich dominierte. Frauen spielten schon damals eine untergeordnete Rolle und wurden auch bis heute in der Rezeption andauernd vernachlässigt. In Erfurt, nur gut 25 Kilometer westlich von Weimar gelegen, hat man sich zur Aufgabe gemacht, eben diesen Missstand aufzuarbeiten. In der zentral gelegenen Kunsthalle Erfurt werden nun Werke von 31 zeitgenössischen Lehrerinnen und Absolventinnen der Bauhaus-Universität Weimar präsentiert. Die gezeigten Arbeiten erinnern nur selten wirklich an Bauhaus, doch die Ausbildung soll im Geiste des Bauhaus geschehen. Hier helfen vier Säulen: Experimentierfreudigkeit, Offenheit, Kreativität und Internationalität.

Vier Bauhausmädels

Heute klingt der Begriff der Bauhausmädel negativ, leicht despektierlich. Zur Zeit des Bauhaus sollte Anerkennung im Wort mitschwingen, signalisiert doch das Wort auch, dass etablierte Pfade verlassen wurden und Selbstständigkeit des Denkens und Handelns gewählt wurden. Die Geschichte und das Werk von Gertrud Arndt, Marianne Brandt, Margarete Heymann und Margaretha Reichardt werden im Angermuseum Erfurt dargereicht.

2 von 14. Zwei Kölnerinnen am Bauhaus
12.4. – 11.8.2019
MAKK – Museum für Angewandte Kunst Köln
An der Rechtschule
D-50667 Köln
Tel.: +49-221-22123860
Di – So 10 – 18 Uhr
Eintritt: 6 €, erm. 4 €
www.makk.de

Unsere Künstler am Bauhaus. Nürnberg und die Moderne
bis zum 23.6.2019
Kunstvilla im KunstKulturQuartier
Blumenstr. 17
D-90402 Nürnberg
Tel.: +49-911-23115893
Di – So 10 – 18 Uhr, Mi 10 – 20 Uhr
Eintritt: 5 €, erm. 2,50 €
www.kunstkulturquartier.de/kunstvilla

BauhausFrauen
18.4. – 14.7.2019
Kunsthalle Erfurt
Fischmarkt 7
D-99084 Erfurt
Tel.: +49-361-6555660
Di – So 11 – 18 Uhr, Do 11 – 22 Uhr
Eintritt: 6 €, erm. 4 €
www.kunstmuseen.erfurt.de/kunsthalle

Vier Bauhausmädels
bis zum 16.6.2019
Angermuseum Erfurt
Anger 18
D-99084 Erfurt
Tel.: +49-361-6551651
Di – So 10 – 18 Uhr
Eintritt: 6 €, erm. 4 €
www.kunstmuseen.erfurt.de/angermuseum

Text: Christian Corvin
Bild: MAKK – Museum für Angewandte Kunst Köln
Erstveröffentlichung in kunst:art 67