Die Suche nach Identität

24.11.2023 – 11.2.2024 | Kunsthalle Erfurt

Der Erfurter Kunstverein widmet sich in Kooperation mit der Kunsthalle Erfurt dem Thema der Identifizierung einer Nation nach der Wiedervereinigung. Ende des 18. Jahrhunderts begann sich in Deutschland ein Nationalbewusstsein zu artikulieren, dessen Ursache in der Gründung von Nationalstaaten liegt. In der Kunst, Musik und Literatur schlug sich das nieder und das Bürgertum identifizierte sich mit seinem Land. Was sich daraus im 20. Jahrhundert in Deutschland entwickelte, war niederschmetternd und mündete im Zweiten Weltkrieg. Die Teilung Deutschlands währte 40 Jahre. Mit dem Slogan „Wir sind das Volk“ begann die Friedliche Revolution in der DDR.

Seit der Wiedervereinigung sind 33 Jahre vergangen, die nicht spurlos an uns vorbei gegangen sind. In der Ausstellung, die im Renaissancesaal präsentiert wird, setzen sich Künstler mit kollektiven Identitäten auseinander. Sie hinterfragen dabei, was in einer Welt, die von der Globalisierung bestimmt wird, an Identität einer Nation noch übrig geblieben ist. Gibt es diese Identifizierung überhaupt noch oder fühlen wir uns als Weltbürger? Wie beeinflusst uns das Reisen, wenn wir mit anderen Kulturen in Berührung kommen? Mit der Digitalisierung sind virtuell die Grenzen schon lange gefallen. Chatten oder das Führen von Videogesprächen mit Menschen am anderen Ende der Welt ist für uns normal geworden. Nicht zu vergessen die Zeit der Pandemie, die die gesamte Welt lahmlegte und für einen kurzen Augenblick einte. Ausgerechet dann im Februar 2022 begann ein Krieg in Europa, der auch hier zu Spannungen führte.

Wer sind wir? Zu wem gehören wir? Nationale Identität versus Globalisierung?
24.11.2023 – 11.2.2024
Kunsthalle Erfurt
Fischmarkt 7
D-99084 Erfurt
Tel.: +49-361-6551651
Di – So 10 – 18 Uhr
Eintritt: 6 €, erm. 4 €
www.kunstmuseen.erfurt.de

Text: Nadja Naumann
Bild: Kunsthalle Erfurt
Erstveröffentlichung in kunst:art 94