Von raffinierter Einfachheit

13.7. – 3.11.2019 | Schmuckmuseum Pforzheim im Reuchlinhaus

Jedes Schmuckstück ist von ausnehmender Formschönheit, ohne Schnörkel reduziert auf klare einfache Linien, handwerklich auf höchstem Niveau. Die Hildesheimer Goldschmiede Ulla und Martin Kaufmann entwickelten seit 1970 ihr Handwerk zur Kunst. Wer welchen Part übernimmt, können sie selbst nicht genau sagen. Die meisten Objekte entstehen in einem langwierigen Prozess in gemeinsamer Arbeit, inspiriert von vielen Reisen.
Durch die Eindrücke von Architektur und Kunst entwickelten sie ein ganz spezielles Verhältnis von Raum und Form. Es entstand die Idee der Bänder und damit verbunden eine ganz neue Schmiedetechnik fern der traditionellen Methoden. Ohne Verschluss, allein durch die Form der Biegungen, schmiegt sich ein mehrfach geschwungenes Band, schmiegt sich ein preisgekrönter Halsreif als „Fast nichts“ um den Hals. Dass das so funktioniert, liegt daran, dass Metall mit der exakt erforderlichen Spannung zu einer Spirale geschmiedet wurde.

Edel, schwungvoll und sehr sinnlich wirken die Schmuckstücke von Ulla und Martin Kaufmann. Sie beherrschen die Raffinesse und Poesie der Einfachheit, die sich auch in den Namen der Schmuckstücke spiegelt, „Gewickelt“ heißen die Ringe, „Spirale“ der Armreif. Neben Schmuck zeigt die Ausstellung Designarbeiten in unterschiedlichen Bereichen, / : Gefäße, Kerzenständer, Becher und preisgekrönte Besteckserien.

Fast nichts – Schmuck und Gefäße von Ulla und Martin Kaufmann
13.7. – 3.11.2019
Schmuckmuseum Pforzheim im Reuchlinhaus
Jahnstr. 42
D-75173 Pforzheim
Tel.: +49-7231-392126
Di – So 10 – 17 Uhr
Eintritt: 4,50 €, erm. 2,50 €
www.schmuckmuseum.de

Text: Michaela Schabel
Bild: Schmuckmuseum Pforzheim im Reuchlinhaus
Erstveröffentlichung in kunst:art 68