von Michaela Schabel //
Schmuck in Grau? Eigentlich assoziiert man mit Schmuck Gold. Nach dem 250. Jubiläumsjahr wagt das Schmuckmuseum Pforzheim als erste Ausstellung eine sehr zeitgenössische Präsentation in einer etwas anderen Herangehensweise. Schmuck in grauen Materialien, von Silber bis Platin, von Beton bis Plastik steht im Mittelpunkt. Dekoriert in intensiv pinkfarben ausgefütterten Vitrinen, der Ausstellungsraum in pinkfarbenes Licht getaucht, wird die Nicht-Farbe Grau ganz „undezent“ zur „grauen Eminenz“ aufgestylt und der Ausstellungstitel „pretty on pink – graue eminenz des schmucks“ als provokanter Hingucker realisiert.
Die 100 Exponate dieser Sonderausstellung stammen aus der hauseigenen Sammlung, der größten Schmucksammlung des Abendlandes weltweit, erweitert um eine ethnologische Schmucksammlung. Schmuck in allen Facetten grauer Materialien lässt die entsprechende Kulturgeschichte assoziieren. Die Faszination für Silber geht bis in die Anfänge der Metallverarbeitung zurück. Wenngleich Diamantendiademe durchaus in Silber gefasst waren, blieb Silber lange der Schmuck der einfacheren Leute. Erst im 20. Jahrhundert wurde nüchternes Grau als Schmuckfarbe im Art déco entdeckt. In den 60er Jahren war die matte Wirkung von Grau über das nordische Design en vogue. Louis Cartier kreierte mit Platin dezentes Understatement. Vielleicht befördert die Ausstellung einen neuen Trend.
Pretty on Pink. Graue Eminenzen des Schmucks
27.10.2017 – 25.2.2018, Schmuckmuseum Pforzheim
Jahnstr. 42, D-75173 Pforzheim
Tel.: +49-7231-392126
Di – So 10 – 17 Uhr
Eintritt: 4,50 €, erm. 2,50 €
www.schmuckmuseum.de
Text aus der kunst:art 58
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