Zwischen Kunst und Literatur

17.07.2020 - 31.10.2021 | Forum Würth Arlesheim

Künstlerbücher sind Manifeste, Archive, politische Proklamationen und vor allem erzählen sie Geschichten. Sie brechen mit traditionellen Formen der Gestaltung, eröffnen neue Räume, sind programmatisch, narrativ, spielerisch oder auch abgründig. Das Forum Würth in Arlesheim zeigt nun 38 Beispiele dieser speziellen künstlerischen Ausdrucksformen. Darunter ist auch der Almanach des Blauen Reiters mit Beiträgen von Wassily Kandinsky und Franz Marc aus dem Jahr 1912 zu sehen. Ein Schwerpunkt ist in der Ausstellung dem frühen 20. Jahrhundert gewidmet, in dem vor allem Vertreter von Surrealismus wie Paul Éluard, André Breton und Salvador Dalí und von Dada wie Hans Arp Grenzgänge zwischen Kunst und Literatur unternahmen. Gerade die Gesetze des Zufalls und die Tiefen des Unbewussten spielten dabei eine bedeutende Rolle.

Nach 1945 beginnt die eigentliche Blütezeit der Künstlerbücher. Die Bandbreite reicht von kleinformatigen, günstig produzierten Büchlein bis zu aufwendigen Mappenwerken. Oftmals wird nicht nur die Grenze zwischen Kunst und Literatur überschritten, sondern auch das Buchformat verlassen. Darüber hinaus ziehen anspruchslose und alltägliche Materialien in Form von Stempeldruck, Stanzungen, Fotokopien, Collagen und mechanischen Drucktechniken in die Sphäre des Buches ein. Es wird zum Experimentierfeld für neue Konzepte. Zugleich wird die Kunst für jedermann erschwinglich. Wie kaum ein anderes künstlerisches Medium steht das Künstlerbuch, ob nun von Horst Antes, Dieter Roth oder herman de vries entworfen, daher auch für die Demokratisierung von Kunst.

 

 

Künstlerbücher in der Sammlung Würth
bis zum 31.10.2021
Forum Würth Arlesheim
Dornwydenweg 11
CH-4144 Arlesheim
Tel.: +41-61-7059595
Di – Fr 13 – 17 Uhr, Sa + So 11 – 17 Uhr
Eintritt frei
www.forum-wuerth.ch

Text: Stefan Simon
Bild: Forum Würth Arlesheim
Erstveröffentlichung in kunst:art 80