Ein Italiener in Paris

17.9.2021 – 9.1.2022 | Albertina

Amedeo Modigliani (1884–1920) ist der Prototyp des heute verklärten Künstlers: Er war arm, konnte von seiner Kunst mehr schlecht als recht leben, galt als skandalös und starb jung. Zudem kam der Erfolg dann doch, nur eben nach seinem Tod. Heute sind seine Werke mitunter viele Millionen wert. Doch der Reihe nach …

Der heute weltbekannte Künstler kam in der italienischen Küstenstadt Livorno nahe Pisa zur Welt. Mit 14 Jahren erkannte Modigliani, dass er Künstler werden wollte, und begann bald danach ein Kunststudium. Zuerst in Livorno, später in Florenz und Venedig lernte er Malen und Zeichnen, auch Aktmalerei gehörte zu seinen Lektionen. 1906 siedelte Modigliani nach Paris um, da die dortige Kunst als besonders fortschrittlich galt. In Paris fand Modigliani Förderer und Kunstvermittler, ohne dass er ganz große Erfolge hätte feiern können. Drogen- und Alkoholkonsum und seine schwache Gesundheit setzten ihm zu, seine Akte wurden als pornografisch empfunden und sein eigenwilliger Stil machte ihn zu einem Einzelgänger. Bereits mit 35 Jahren starb Modigliani an Tuberkulose.

Zu Modiglianis hundertstem Todesjahr, die Ausstellung war für 2020 geplant und musste wegen der Pandemie verschoben werden, zeigt nun die Albertina eine große Retrospektive. Insgesamt 130 Objekte, Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen sind in Wien zu sehen. Darunter befinden sich Hauptwerke des Künstlers und Werke seiner Zeitgenossen aus Paris, die aus Museen und Sammlungen aus der ganzen Welt stammen.

 

 

Modigliani. Revolution des Primitivismus
17.9.2021 – 9.1.2022
Albertina
Albertinaplatz 1
A-1010 Wien
Tel.: +43-1-534830
Täglich 10 – 18 Uhr
Eintritt: 16,90 €, erm. 11,90 – 12,90 €
www.albertina.at

Text: Christian Corvin
Bild: Albertina
Erstveröffentlichung in kunst:art 81