Die Sonderausstellung „fahrradkörper“ (von August bis Oktober) im Haus Coburg rückt das Zweirad als Motiv ins Zentrum zeitgenössischer Kunst. Die Schau bildet den Auftakt dreier Ausstellungen der Region, welche sich allesamt dem Fahrrad in seiner skulpturalen Qualität und sozialen Dimension widmen. Fortgesetzt wird das Projekt im Anschluss an die Ausstellung der Städtischen Galerie Delmenhorst im kommenden Jahr durch die Städtische Galerie Bremen sowie die Kunsthalle Wilhelmshaven.
Die Sonderschau lädt dazu ein, den alltäglichen Gebrauchs- als Kunstgegenstand neu zu betrachten und zu entdecken. Ausgehend von Marcel Duchamps erstem Readymade, der Fahrradfelge auf einem Hocker, welche er provokativ zur Kunst erklärte, schließen zeitgenössische Künstler hieran an und stellen die Grazie des Fahrrads in den Mittelpunkt ihres Schaffens. Im immer akuter drängenden Klimawandel scheint die Betrachtung des Nullemissions-Vehikels durchaus angezeigt – und doch kehrt die Ausstellung teilweise das Verständnis vom umweltfreundlichen Velo um, etwa bei Rombach und Moises‘ benzinbetriebenen Fahrrad-Apparaten. Einige Objekte freuen sich auf die Benutzung durch die Besucher, wie Fahrräder mit multiplen Vorderrädern, welche in der Ausstellung befahren werden können. Humoristisch, fragmentierend und durchaus politkritisch befasst sich die Ausstellung in Videoarbeiten, Installationen, Fotografien und Zeichnungen mit dem Fahrrad und seinem Körper.
Fahrradkörper
15.8. – 31.10.2021
Städtische Galerie Delmenhorst
Fischstr. 30 | Friedrich-Ebert-Allee
D-27749 Delmenhorst
Tel.: +49-4221-14132
Di – So 11 – 17 Uhr, Do 11 – 20 Uhr
Eintritt: 4 €, erm. 3 €
www.staedtische-galerie-delmenhorst.de
Text: Johanna Bayram
Bild: Städtische Galerie Delmenhorst
Erstveröffentlichung in kunst:art 81
