Die im oberösterreichischen Wels geborene und in Wien lebende Fotografin Elfie Semotan hat mit ihren Fotos für Skandale gesorgt. Unter anderem in den 1980er-Jahren mit der Serie für den österreichischen Dessoushersteller Palmers. Dabei wurde ignoriert, dass die Models in erotischen Posen und versehen mit flotten Sprüchen Selbstbewusstsein ausstrahlen.
Elfie Semotan ging Anfang der 1960er-Jahre nach Paris, da sie nach ihrem Studium an der Modeschule Hetzendorf in Wien das Gefühl hatte, hier nicht weiter zu kommen. In der Metropole an der Seine modelte sie. In jener Zeit lernte Semotan den kanadischen Fotografen John Cook kennen und wechselte hinter die Kamera. Es war der Anfang einer erfolgreichen Karriere in der Modewelt, in der sich Elfie Semotan als Fotografin international einen Namen machte.
In der Ausstellung im Fotohof Salzburg werden Arbeiten gezeigt, die einen privaten Blick in das Archiv der Fotografin gewähren. In der Zeit in Paris lernte sie Sarah Moon kennen, die ebenfalls Model war. Die beiden jungen Frauen fotografierten sich gegenseitig und Semotans Porträt von Sarah Moon zeigt – ob bewusst oder unbewusst – den Schnitt zwischen Vergangenheit und Zukunft. Im Hintergrund stehen neu gebaute Wohnblocks und Moon sitzt auf der Mauer in einem Hinterhof. Heute betrachtet man das Foto sicher anders als zum Zeitpunkt der Entstehung 1968. Es sagt viel über die Grundhaltung von Elfie Semotan aus, an der sich bis heute nichts geändert hat: Die Würde der Frau ist unantastbar.
Elfie Semotan – privat
5.8. – 24.9.2022
Fotohof Salzburg
Inge-Morath-Platz 1-3
A-5020 Salzburg
Tel.: +43-662-849296
Di – Fr 15 – 19 Uhr, Sa 11 – 15 Uhr
Eintritt kostenlos
www.fotohof.net
Text: Nadja Naumann
Bild: Fotohof Salzburg
Erstveröffentlichung in kunst:art 86
