Vom Verschwinden des Eises

30.4. – 25.9.2022 | Otto Modersohn Museum Tecklenburg

Seit Jahrhunderten weckt der „Hohe Norden“ bei vielen Menschen eine ungeahnte Sehnsucht und Faszination. Seit dem 19. Jahrhundert kann diesem Interesse unter touristischen Aspekten nachgegangen werden. In der Tat stellt die Arktis samt zivilisatorisch erschlossenen Gebieten einen einmaligen Blick auf diesen Teil der Erde dar. Besonders die Lichtverhältnisse bieten einmal mehr mit dem ewigen Eis eine exklusive Komposition. In ein Zwiegespräch treten in der aktuellen Ausstellung „Vom Verschwinden des Eises“ die Konzeptkünstlerin und Bildhauerin Lena von Goedeke und der Fotograf Thomas Wrede. Sie, die Konzeptkünstlerin, thematisiert und dokumentiert seit 2017 durch Reisen ins „Ewige Eis“ im Norden die Veränderungen dieses Teils der Erde. Der Fotograf beschäftigt sich seinerseits mit der Entwicklung der Alpengletscher inmitten Europas.

In ihren Installationen bedient sich Goedeke stets verschiedener Materialien wie Marmor, Möbeldecken oder Zementsand. Dabei setzt sie die den Materialien innewohnenden Eigenschaften in Korrelation zu ihrem Kunstwerk. In Tecklenburg wird durch die Korrespondenz mit den Bildern von Thomas Wrede eine Neubetrachtung über das „Ewige Eis“ präsentiert. Seine künstlerischen Fotografien interpretieren und dokumentieren dabei die fragile und bizarre Schönheit der Alpengletscher. Dabei verdeutlicht er die ästhetische Widersprüchlichkeit des zum Schutz vor Veränderung verhüllten Gletschereises und des gleichzeitig zur Unkenntlichkeit avancierten Naturerlebnisses.

Kryal. Vom Verschwinden des Eises
30.4. – 25.9.2022
Otto Modersohn Museum Tecklenburg
Markt 9
D-49545 Tecklenburg
Tel.: +49-5482-9262160
Mi – Fr 14 – 18 Uhr, Sa + So 11 – 18 Uhr
Eintritt: 5 €, erm. 3 €
www.ommt.de

Text: Margarethe Nießen
Bild: Otto Modersohn Museum Tecklenburg
Erstveröffentlichung in kunst:art 86